Endlich gehts los! Am Freitag ist Anpfiff zur Euro 2020. Ja, so heisst sie trotz einjähriger Verspätung noch immer. Nati-Captain Granit Xhaka hat längst getan, was er seit der U17-WM 2009 vor grossen Turnieren immer tut. Er hat verbal geliefert. «Ich packe bis zum Final!»
Für ihn und die anderen U17-Weltmeister von 2009, Haris Seferovic und Ricardo Rodriguez, ist es die vierte Endrunde bei den Grossen. Dreimal war für sie bisher im Achtelfinal Schluss. An der WM 2014 gegen Argentinien, an der EM 2016 gegen Polen und an der WM 2018 gegen Schweden.
Es ist Zeit, den Achtelfinal-Fluch zu besiegen und auch mal in einem K.-o.-Spiel zu liefern.
Die Vorzeichen, dass es klappen könnte, sind so gut wie nie. Zumal man sogar als Gruppen-Dritter (!) mit grosser Wahrscheinlichkeit den Achtelfinal erreicht. Die Gruppe? Machbar. Wales? Muss man schlagen. Italien? Überraschung möglich. Türkei? Die nötige Anzahl Punkte holen. Und dann mental bereit sein für den Achtelfinal.
Talentierteste Nati aller Zeiten?
Für viele haben wir seit Jahren die talentierteste Nati aller Zeiten. Mittlerweile ist die Generation um Xherdan Shaqiri (bei ihm ist es gar das fünfte Turnier!) und Xhaka bald 30 und im besten Fussballalter.
Erfahrung gepaart mit viel Talent und viel Selbstvertrauen bedeutet auch hohe Erwartungen. Wir wollen euch jubeln sehen! Nach dem letzten Gruppenspiel. Nach dem Achtelfinal. Am liebsten auch nach dem Viertelfinal. Dafür brauchts Tore, Tore, Tore. Wunderschöne, wie Shaqs Seitfallzieher 2016 gegen Polen. Unvergessliche, wie Kubis erstes EM-Tor 1996 für die Schweiz gegen England. Legendäre, wie Vonlanthens Tor 2004 gegen Frankreich. Er war damals 18 und ist bis heute der jüngste Torschütze der EM-Geschichte. Machts am besten wie unser EM-Dreifach-Torschütze Hakan Yakin. So viel wie möglich.
Wir müssen bei der ersten Kontinental-EM von allen Teams in der Vorrunde am weitesten fliegen. Zweimal quer durch Europa: Baku– Rom. Rom–Baku. Vielleicht fliegen wir plötzlich auch am höchsten. Warum nicht?
Die Europameister Griechenland und Dänemark sind 2004 und 1992 als viel krassere Aussenseiter ins Turnier gestartet.