12'698 Kilometer an Bord
Schweizer Nati ist (Flug-)Europameister

In Sachen Flugkilometern ist die Schweizer Nati Spitze. Allein für die drei Gruppenspiele legt das Team von Vladimir Petkovic 12689 Kilometer in der Luft zurück. Zum Vergleich die Zahl des möglichen Achtelfinal-Gegners Deutschland: 0!
Publiziert: 23.06.2021 um 16:46 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2021 um 17:13 Uhr
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Captain Granit Xhaka als Flug-Captain.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Rom

Vielleicht wäre es doch gescheiter gewesen, der Schweizerische Fussballverband (SFV) hätte sich auch für EM-Spiele im eigenen Land beworben. Doch Ende April 2014 zieht der SFV seine Kandidatur zurück. Der damalige SFV-Präsident Peter Gilliéron sagt vor gut sieben Jahren: «Wir haben gespürt, dass Länder, welche in den letzten zwölf Jahren Europameisterschaften durchgeführt haben, bestenfalls geringe Chancen hätten auf eine Berücksichtigung für die Euro 2020.» 2008 hat die Schweiz die Euro gemeinsam mit Österreich durchgeführt.

Noch keiner dann damals ahnen, dass die Schweiz an der laufenden EM gleich zwei seiner Gruppenspiele in Aserbaidschan und eines in Italiens Hauptstadt Rom austragen muss. Die Schweiz wählt für ihr Basis-Camp Rom aus. Fliegt aber zuerst von Zürich-Kloten nach Baku. Für das erste Gruppenspiel gegen Wales. Das sind 3359 Flugkilometer.

15 Stunden über den Wolken

Von Aserbaidschan jetten Xhaka, Shaqiri & Co mit einem Punkt im Frachtraum nach Rom. 3110 km hin, 3110 wieder nach Baku zurück. Nach dem 3:1 im letzten Gruppenspiel gegen die Türkei fliegen die Schweizer wieder nach Rom ins Basis-Camp. Nochmals 3110 km. Macht bisher insgesamt 12'689 Flugkilometer.

Bei einer durchschnittlichen Fluggeschwindigkeit von 850 km/h sind das 15 Stunden über den Wolken. Erschwerend dazu kommt, dass die Nati wegen eines technischen Defekts der Swiss-Maschine am Montag vor dem Flug nach Rom drei Stunden sitzen bleibt.

Petkovic: «Nicht optimal»

Nati-Coach Vladimir Petkovic sagt vor dem bisher letzten Flug: «Es ist sicher nicht optimal, dass wir so viel reisen mussten. Wir wechselten viermal die Zeitzonen. Wir mussten so oft unseren Bio-Rhythmus umstellen. Ein Kompliment, dass bei uns deswegen niemand lamentiert hat.»

Wie erging es unseren möglichen Achtelfinal-Gegnern in Sachen Reisen?

Frankreich hat seine Basis in Clairefontaine-en-Yvelines in der Nähe von Paris. Die Spiele stiegen in München und Budapest. 1246 km waren Mbappé & Co in der Luft.

Portugal residiert in Ungarns Hauptstadt Budapest, muss nur einmal nach München fliegen. Hin und zurück sind das 1124 km.

Und die Deutschen? Jogi Löws Truppe residiert im bayerischen Herzogenaurach. Die 190 km nach München nahmen Neuer & Co im Bus unter die Räder.

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