Beide kämpfen in dieser Saison gegen den Abstieg. Beide – St. Gallen erst vor wenigen Tagen – können sich retten. Am Pfingstmontag geht es für FCL-Goalie Marius Müller und den St.-Gallen-Keeper Lawrence Ati Zigi um den ganz grossen Coup. Den Cupsieg. Nur, wer von beiden hat die besseren Karten?
Ex-Nati-Goalie Pascal Zuberbühler, dreifacher Cupsieger mit Basel und GC, tut sich bei dieser Frage schwer. «Sie sind sich ebenbürtig», sagt er. «Für mich sind beide Goalies für einen Cupfinal. Es kann gut sein, dass es am Montagabend heisst: Cupfinal-Held ist Zigi oder Cupfinal-Held ist Müller.» Beide sind Typen, die einen Match reissen können.
Müller mit dem Killerinstinkt
Bewiesen haben das Zigi und Müller schon x-mal. Letzterer zum Beispiel im Cup-Viertelfinal gegen Lugano (2:1 n.V.). Zubi: «Der Sieg war ganz klar sein Verdienst. Da hat Müller gezeigt, dass er ein Goalie sein kann, der den Killerinstinkt hat. Eine Ausstrahlung, die sagt: Hey, heute bin ich unschlagbar, heute gewinne ich.»
Qualitäten, über die auch Zigi verfügt. «Zigis Qualitäten sind enorm. Er zeigt seine Körpersprache allein schon mit seiner Aggressivität und Explosivität», so Zubi und gesteht: «Solch explosive Goalies wie Zigi habe ich noch nicht viele gesehen.» Nach einer Flanke springe der Ghanaer wie eine Katze auf die Bälle.
In der Statistik hat Zigi die Nase vorn
Das Winner-Gen der beiden Finalisten im Tor ist ungetrübt. Stets treiben sie ihre Truppe von hinten an. Sind der Rückhalt der Mannschaft. Beide verfügen über Qualität und Persönlichkeit.
Ein Blick auf die Statistik zeigt allerdings, wer in diesem doch sehr engen Goalie-Duell doch etwas das Nachsehen hat. Mit 65 Prozent gehaltener Schüsse (Stand 19. Mai 2021 d. Red.) verfügt Müller über den tiefsten Wert aller Stammgoalies. Bei Zigi sind es 69 Prozent. Mittelmässig. Den Bestwert mit 77 Prozent weisen von Ballmoos und Baumann aus.
«Da wird jeder Fehler bestraft»
Zubi sieht die Problematik bei Müller darin, dass er sehr hoch mitspielt und demnach auch mehr Risiko nimmt. «Er ist ein sehr moderner Goalie, der sich einfach nicht verleiten lassen darf, zu viel zu kurz zu spielen. Da wird jeder Fehler bestraft.» Doch kritisieren möchte der Ex-Nati-Goalie nicht gross, denn Müller haben die Luzerner mitunter auch die heutige Ausgangslage zu verdanken.
Und in dieser, namens Cupfinal, stehen sich nun zwei der besten Goalies der Liga gegenüber. Für Zubi gehören sie zu den Top fünf. Als Trainer, welchen der beiden würden Sie ins Tor stellen, Herr Zuberbühler? «Beide», sagt Zubi und lacht.