«YB ist Favorit – aber ich drücke Basel die Daumen»
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Dario Zuffi vor Cupfinal:«YB ist Favorit – aber ich drücke Basel die Daumen»

Wem drückt er die Daumen?
Dario Zuffi ist in Bern und Basel eine Legende

Dario Zuffi scheiterte mit Winterthur im Cup-Halbfinal an Basel. Dennoch ist der Final YB gegen FCB für den Assistenztrainer was Besonderes. Sowohl in Bern wie in Basel ist der Papi von FCB-Star Luca eine Legende.
Publiziert: 30.08.2020 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.08.2020 um 15:08 Uhr
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Winterthur-Assistenztrainer Dario Zuffi wird beim Cupfinal Basel die Daumen drücken.
Foto: Sven Thomann
«YB ist Favorit – aber ich drücke Basel die Daumen»
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Dario Zuffi vor Cupfinal:«YB ist Favorit – aber ich drücke Basel die Daumen»
Michael Wegmann (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Dario Zuffi, auch als Assistenztrainer des FC Winterthur müssen Sie wohl zugeben, dass YB gegen Basel die beste Cupfinal-Affiche ist, welche die Schweiz im Moment zu bieten hat.
Dario Zuffi:
Aus meiner Sicht ist das so, da wir ja leider im Halbfinal ausgeschieden sind. Aber die St. Galler, Zürcher oder Walliser sind da natürlich total anderer Meinung.

Sie sind sowohl bei YB wie auch beim FC Basel eine Legende. Bei wem liegen Ihre Sympathien?

Ich bin sicher, die alteingesessenen YB-Fans werden es mir verzeihen, dass ich dem FCB die Daumen drücke. Schlicht weil mein Sohn Luca beim FCB spielt.

Im internen Familienduell der Zuffis stehts bei der Anzahl Cup-Siege 2:2. Würde der allfällige Titel überhaupt zählen? Ihr Sohn muss ja für den Final verletzungsbedingt passen.

Auf seiner Visitenkarte dürfte er den allfälligen Cup-Sieg sicher notieren. Ob dieser aber auch in die interne Statistik aufgenommen wird, ist noch nicht entschieden (lacht). Falls nicht, wird er das verschmerzen können. Er hat ja hoffentlich noch ein paar Jahre Zeit, seine Statistik zu verbessern.

Sie auch.
Stimmt. Als Trainer habe ich noch keinen Titel geholt.

Ein Cup-Sieg dürfte nicht dieselbe Bedeutung haben, wenn man im Final nicht auf dem Platz steht.
Da müssen Sie andere fragen. Ich habe bei beiden gespielt – und auch bei den beiden, die ich verloren habe. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es von den Emotionen her nicht dasselbe ist.

Die Affiche dürfte dieses Jahr coronabedingt für alle weniger emotional sein. Können Sie sich den Final ohne Fans im Stadion überhaupt vorstellen?
Die Spieler werden die Fans vor allem vor und nach der Partie vermissen. Während des Spiels sind sie zu stark fokussiert. Aber wenn beim Einlaufen schon tausende Fans im Stadion Stimmung machen, geht schon der Adrenalin-Spiegel hoch. Es ist schade, dass es dieses Jahr nicht so ist, aber wenigstens wird wieder gespielt.

Sie ziehen mit Winterthur lieber in den Final ein, wenn wieder Fans zugelassen sind?
Genau (lacht), verschieben wir es lieber. Nein, im Ernst: Es wäre natürlich schon sensationell gewesen mit Winterthur im Cup-Final zu stehen.

Beim FC Basel herrscht in der Führungsetage länger schon Unruhe. Wirkt sich das auf die Spieler aus?
Klar bekommt man alles mit. Aber Spieler und Staff können sich auch abschirmen. Ich bin mir sicher, dass die Unruhen kein Thema sind vor dem Sonntag, und die Basler voll fokussiert sein werden.

Gibts überhaupt Gründe, die für Basel sprechen?
Klar gibts die, auch wenn der Meister YB zuhause im Stade de Suisse natürlich der Favorit ist. Aber der FCB hat diese Saison in der Europa League gegen Getafe, Krasnodar oder Frankfurt gezeigt, dass ihm die Rolle des Aussenseiters liegt.

Ein Resultat-Tipp.
3:2 für Basel.

Und dann gibts wieder eine legendäre Party-Nacht in Basel?
Ich denke nicht. Das dürfte wegen Corona leider kaum möglich sein.

Was war für Sie beeindruckender, die Aufstiegsfeier mit dem FCB 1994 oder die Meister- und Cup-Feiern mit YB ein paar Jahre davor?
Keine Frage: Die Feier in Basel war gigantisch. Irgendwann am Morgen bin ich zuhause aufgetaucht. In Bern hat man unsere Erfolge damals irgendwie einfach zur Kenntnis genommen. Aber man hat zuletzt gesehen, dass die YB-Fans aufgeholt haben, die haben bei den Meistertiteln zuletzt richtig Party gemacht.

Noch immer gehören Sie dem letzten YB-Cupsieger-Team an. Irgendwie verrückt, oder?
Ja. 1987 ist schon lange her. Am Sonntag können wir abgelöst werden.

Haben Sie Angst, Sie würden dann den Legendenstatus verlieren?
Nein, überhaupt nicht. Es werden immer neue Stars und neue Legenden kommen. Und um die alten wirds immer ruhiger. Das passt für mich so sehr gut.

Letzte Frage: Welches Shirt hat Ihnen eigentlich besser gestanden. Das Gelb-Schwarze oder das Rot-Blaue?
(Lacht) Mir gefiel immer jenes, welches ich gerade trug. Heute steht mir das Rot-Weisse vom FC Winterthur klar am besten.

Persönlich

Dario Zuffi (55) kennt sowohl YB als auch den FCB bestens. Für die Berner spielte er von 1985 bis 1991, für die Basler von 1993 bis 1998. Und auch in Sachen Cup ist der Winterthurer ein Experte. Gleich in drei Finals war er Torschütze: 1987 beim Cupsieg mit YB, 1991 bei der Niederlage mit YB und 1992 bei der Pleite mit Lugano. Zudem gewann er 1993 mit den Tessinern den Cup. Mit dem FCB stand er nie im Endspiel, 1994 verlor er den Halbfinal gegen Schaffhausen.

Dario Zuffi (55) kennt sowohl YB als auch den FCB bestens. Für die Berner spielte er von 1985 bis 1991, für die Basler von 1993 bis 1998. Und auch in Sachen Cup ist der Winterthurer ein Experte. Gleich in drei Finals war er Torschütze: 1987 beim Cupsieg mit YB, 1991 bei der Niederlage mit YB und 1992 bei der Pleite mit Lugano. Zudem gewann er 1993 mit den Tessinern den Cup. Mit dem FCB stand er nie im Endspiel, 1994 verlor er den Halbfinal gegen Schaffhausen.

So darf der Cupsieg gefeiert werden

Auch beim Cupfinal ist dieses Jahr alles anders. Feierlichkeiten? Gibts aufgrund der Corona-Restriktionen nur sehr beschränkt. Der Cupsieger hat einzig die paar Minuten nach Spielende Zeit, auf dem Rasen ausgelassen zu jubeln. Mehr liegt nicht drin. Die Stadt Bern vermeldet: Sollte YB den Titel gewinnen, werde die Mannschaft nicht in der Stadt erscheinen – um grössere Menschenansammlungen zu vermeiden. Überhaupt appelliert die Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie an die Eigenverantwortung der Bevölkerung, die Distanzen und Hygieneregeln einzuhalten und «in kleineren Gruppen, verteilt auf die Stadt, das Spiel zu geniessen».

Auf Ereignisse wie am 31. Juli, als Fans den YB-Meistertitel feierten, sei man jetzt vorbereitet: «Sollte es in der Innenstadt wieder zu Menschenansammlungen kommen, namentlich in der Aarbergergasse, hat die Stadt Bern die Kantonspolizei Bern beauftragt, den Zugang erneut zu regulieren.»

Berner Gastgewerbebetriebe dürfen, wie schon während der Meisterschaft, den Cupfinal auf Bildschirmen auf bewilligten Aussenbestuhlungsflächen zeigen – «unter Einhaltung der notwenigen Schutzkonzepte» versteht sich. Es ist der einzige Weg für Fussballfans, die Partie in der Öffentlichkeit gemeinsam zu schauen. Aufgrund der Bestimmungen des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) wurden keine Tickets öffentlich verost.

Auch beim Cupfinal ist dieses Jahr alles anders. Feierlichkeiten? Gibts aufgrund der Corona-Restriktionen nur sehr beschränkt. Der Cupsieger hat einzig die paar Minuten nach Spielende Zeit, auf dem Rasen ausgelassen zu jubeln. Mehr liegt nicht drin. Die Stadt Bern vermeldet: Sollte YB den Titel gewinnen, werde die Mannschaft nicht in der Stadt erscheinen – um grössere Menschenansammlungen zu vermeiden. Überhaupt appelliert die Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie an die Eigenverantwortung der Bevölkerung, die Distanzen und Hygieneregeln einzuhalten und «in kleineren Gruppen, verteilt auf die Stadt, das Spiel zu geniessen».

Auf Ereignisse wie am 31. Juli, als Fans den YB-Meistertitel feierten, sei man jetzt vorbereitet: «Sollte es in der Innenstadt wieder zu Menschenansammlungen kommen, namentlich in der Aarbergergasse, hat die Stadt Bern die Kantonspolizei Bern beauftragt, den Zugang erneut zu regulieren.»

Berner Gastgewerbebetriebe dürfen, wie schon während der Meisterschaft, den Cupfinal auf Bildschirmen auf bewilligten Aussenbestuhlungsflächen zeigen – «unter Einhaltung der notwenigen Schutzkonzepte» versteht sich. Es ist der einzige Weg für Fussballfans, die Partie in der Öffentlichkeit gemeinsam zu schauen. Aufgrund der Bestimmungen des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) wurden keine Tickets öffentlich verost.

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