Mitten ins Herz der FCZ-Fans. Marculino Ninte, der 24-jährige Yverdon-Stürmer, versenkt am Dienstagabend Penalty Nummer 26 und schiesst damit den grossen FC Zürich aus dem Cup. Klar, dass der Jubel bei den Waadtländern gross ist. Von den Emotionen übermannt und oben ohne jubelt Ninte nach seinem goldenen Schuss drauf los. Seine Mitspieler folgen ihm, es steigt eine grosse Yverdon-Party – und das ausgerechnet vor den eingefleischten FCZ-Fans der Südkurve.
Diese sind bekannt dafür, dass sie solche Provokationen nicht unbedingt gutheissen. So ist es kaum verwunderlich, dass erste Bierbecher auf den Platz fliegen, kurz nachdem Ninte seinen Jubel-Lauf gestartet hat.
Besonnene FCZ-Fans
Doch jene Fans, die letzten Samstag noch für einen regelrechten Pyro-Skandal im Letzigrund gesorgt haben, zeigen am Dienstagabend, dass es auch anders geht. Ein einzelner Chaot möchte auf den Platz stürmen, um die Yverdon-Spieler beim Feiern zu stören. Doch dem Ausreisser stellt sich eine Person in den Weg. In aller Ruhe stoppt dieser den aufgebrachten Platzstürmer, fasst ihm kurz an die Brust, sagt ihm ein paar Worte.
Dann kommt ein weiterer Kurvengänger angestürmt, rigoros packt dieser den Chaoten und schubst ihn zurück zur Spielfeld-Bande, er geigt ihm zudem zünftig die Meinung. Und damit ist die ganze Situation entschärft. Der ausgerissene Fan geht zurück zu seinen Jungs. Wenig später sitzen die paar Hundert Zürcher Anhänger im Extra-Zug zurück in Deutschschweiz.
Selbstregulation in der Kurve, das ist das Zauberwort. Besonnene Kurvengänger nehmen konstruktiv Einfluss auf die Kollegen. So soll es sein. So will man die Südkurve sehen, sie soll für Stimmung sorgen während den FCZ-Partien. Und nicht für Angst bei den Zuschauern oder bei den Spielern. (red)