«Das war offensiv, defensiv und mental ungenügend»
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FCL-Celestini nach Cup-Dusel:«Das war offensiv, defensiv und mental ungenügend»

«Mentalität ist ungenügend»
FCL-Celestini nimmt sich seine Stars zur Brust

Der FC Luzern holt sich im sechsten Anlauf den ersten Saisonsieg. Und dennoch macht das niemanden so richtig glücklich.
Publiziert: 16.08.2021 um 15:08 Uhr
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Varol Tasar am Boden. Der FCL nicht.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Alain Kunz

Die Einsturzgefahr ist permanent. Ein laues Lüftchen scheint zu reichen – und alles stürzt ein. Trotz Bundesliga-Power mit Holger Badstuber und Christian Gentner. Beispiel Cham. Nach dem 1:0 durch Ndiaye kurz vor der Halbzeit dachten alle im Eizmoos, dass in der zweiten Halbzeit der Klub aus der Promotion League einbrechen würde. Physisch können die doch nicht mithalten. Aber das Gegenteil ist der Fall.

«Wir sind müde», sagt Trainer Fabio Celestini zum physischen Zustand seines Teams. Klar doch, musste der FCL ja auch in der Conference-League-Qualifikation zweimal gegen Feyenoord Rotterdam ran – und war fast schon erwartungs- und traditionsgemäss ein Klumpfuss für den Schweizer Fussball: 2-mal 0:3.

Celestini: «Das ist meine Verantwortung»

Celestini sagt aber auch: «Die Mentalität ist ungenügend.» Und das lässt dann doch aufhorchen. «Ich glaube nicht, dass die Spieler nicht wollen», versucht der Waadtländer zu erklären. «Eine neue Mannschaft aufzubauen ist nicht so einfach, das geht nicht automatisch. Und das ist meine Verantwortung, klar. Es fehlen viele Sachen im Moment. Da muss ich jetzt versuchen die Mannschaft zu verbessern, Lösungen zu suchen. Das ist mein Job.»

Grosse Lösungshilfen liefert der Krampfsieg in Cham jedenfalls nicht. Und auch Marco Burch sagte in seiner wie gewohnt unbekümmert-frischen Art: «Man kann sich da natürlich nicht das höchste Selbstvertrauen erspielen, weil es nicht ein Gegner ist, der in der Super League spielt.» Goalie Vaso Vasic hingegen sah die Mentalität nicht als Problem: «Man kann uns nicht vorwerfen, dass wir nicht gekämpft haben.»

Gentner: «Es steht und fällt mit dem Zürich-Spiel»

Routinier Gentner hingegen ging bei seiner Analyse ein bisschen mehr in die Tiefe: «Es steht und fällt mit dem Zürich-Spiel», so die VfB-Ikone. «Da haben wir eine sehr schlechte erste Halbzeit gespielt und dadurch den Saisonstart verpatzt. Wen wir dieses Spiel gewinnen, ist alles in Ordnung. Feyenoord Rotterdam hingegen, die waren eine Nummer zu gross für uns.»

Und nun? «Es wird enorm wichtig sein, in den beiden im August verbleibenden Ligaspielen zu punkten», sagt Gentner. Die Gegner? Servette auswärts und vor allem Lausanne zu Hause. Gegen das aktuelle Schlusslicht wird ein Sieg bedingungslose Pflicht sein, sollen nicht Diskussionen um den Trainer aufflammen. Was am Sonntag nur deshalb nicht passierte, weil der FCL eine Runde weiterkam. Und diese Ruhe war eigentlich der grösste Nutzen dieses mühevollen Minisiegs.

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