Auch YB ist draussen
Favoritensterben im Schweizer Cup

Der FCZ? Am Dienstag ausgeschieden. Basel? Blamiert sich in Carouge. YB? Scheitert an Lugano. Servette? Unterliegt Thun. Aus der Super League schaffens bloss vier Teams in die Cup-Viertelfinals.
Publiziert: 27.10.2021 um 22:19 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2021 um 00:27 Uhr
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Grosser Jubel bei den Tessinern! Lugano schlägt YB 2:1 und zieht in den Cup-Viertelfinal.
Foto: keystone-sda.ch

Lugano – YB 2:1

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Die Leichtfüssigkeit ist weg bei YB. Die Unwiderstehlichkeit ohnehin. Die Berner mühen sich durch den Herbst. Sinnbild ist die erste Halbzeit in Lugano, in welcher die Beine bleischwer sind, YB nicht existiert.

Dies trotz des Adrenalinpushs, den ein vom Goalie gehaltener Penalty üblicherweise verleiht. David von Ballmoos hält den Schuss vom Punkt von Reto Ziegler. Und doch ist da primär eine Schocksituation für YB. Denn das Spiel geht für den Keeper nicht weiter Nach einer Viertelstunde muss für ihn U19-Nati-Goalie Abdullah Laidani (18) ran, weil auch Ersatzmann Guillaume Faivre verletzt ist.

Die Folgen dieser Szene sind dramatisch. Faivre fällt bis Mitte November mit einer Oberschenkelverletzung aus. Und von Ballmoos? Er hat sich eine Luxation an der Schulter zugezogen, was einen Ausfall von mehreren Wochen mit sich bringt. Sollte gar eine Operation notwendig werden, würde er bis Ende Vorrunde fehlen. Das hängt davon ab, ob die Untersuchungen eine Instabilität ergaben. Von Ballmoos hat sich bereits Anfang 2018 die Schulter ausgekugelt. Damals musste sie operiert werden, und der Emmentaler fiel drei Monate aus. Nur war der Backup nicht achtzehn und hiess Laidani, sondern Marco Wölfli.

Zurück zum Spiel: YB liegt nach dieser schwachen ersten Halbzeit und einem fürchterlichen Lauper-Bock zu Recht hinten. Und das Pech hält an, denn auch Kanga muss verletzt raus – Oberschenkelverletzung. Das einzige Glück, das YB hat: Dass Martins nach zwei Schlägen in die Gesichter von Luganesi nicht vom Platz muss. Folgerichtig nimmt ihn Wagner in der Pause raus.

Und YB ist wie verwandelt. Fassnacht trifft zweimal den Pfosten. Doch das Tor machen die Luganesi mit dem einzigen geglückten Konter. Weil Laidani in seinem ersten Profi-Einsatz zur Unzeit aus dem Tor stürmt, kann Amoura den Ball vorbeilegen und ins leere Tor bugsieren. Rieders Anschlusstor kommt zu spät.

YB out. Wie Basel. Wie der FCZ. Die grossen drei weg. Servette und Sion auch. Der Cup ist 2021 ziemlich schräg. Und der Weg frei für Lugano? Trainer Mattia Croci-Torti: «Fantastisch, das Team eliminiert zu haben, das noch vor kurzem gegen Ronaldo gewonnen hat. Aber Spiele gegen Unterklassige sind oft schwieriger.» (Alain Kunz)

Das sagt Croci-Torti zum YB-Exploit
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Etoile Carouge (PL) – Basel 1:0

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Chiasso (PL) – St. Gallen 1:2 n.V.

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Wer einen Klassenunterschied im Riva IV erwartet hatte, sah sich getäuscht, auch wenn die Mannschaft von Peter Zeidler mehr Ballbesitz hatte, fehlte es an der nötigen Kreativität. Klare Torchancen? Lange Zeit Mangelware. Es brauchte schon einen Riesenbock von Chiasso-Goalie Mitrovic, der nach einem unmotivierten Ausflug an der Strafraumgrenze den Ball verliert, damit Duah die Oberklassigen in Führung schiessen kann.

In der 88. Minute dann der Paukenschlag, Farnerud zirkelt einen Corner auf den nahen Pfosten, Goalie Watkowiak zögert und der Ball zappelt im Netz. Die letzte Chance in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit hatte Ruiz mit einem Freistoss, dann gings in die Verlängerung.

Die Entscheidung fällt in der 107. Minute, Chiasso verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung, Görtler schnappt sich die Kugel und findet Duah mit einem feinen Zuspiel. 2:1 aus Sicht der Ostschweizer.

Gegen den letztjährigen Challenge-Ligisten und aktuellen Tabellendritten der Promotion League tut sich die Mannschaft von Peter Zeidler aber sehr schwer, ausser einem Kopfball von Schubert nach Flanke von Lüchinger, den Mitrovic mit einem tollen Reflex entschärfte, fehlen die klaren Torchancen. (Maurizio Urech)

Thun (ChL) – Servette 4:1

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Nach GC lässt Thun nun auch Servette über die Cup-Klinge springen. Der aktuelle Dritte der Challenge League spielt sich in der zweiten Halbzeit in einen regelrechten Torrausch. Dzonlagic (57.), Bürki (60.) und Gerndt (65.) skoren innerhalb von acht Minuten und machen aus einem 0:1 (Stevanovic-Treffer in der 44. Minute) ein 3:1. Havenaar glückt in der Schlussphase gar noch das 4:1 für die Berner Oberländer (83.). (yap)

Schaffhausen (ChL) – Luzern 0:2

«Wir hättens schon früher entscheiden können»
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FCL-Gentner:«Wir hättens schon früher entscheiden können»

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Die Luzerner Mission Titelverteidigung kann weitergehen! Der FCL erkämpft sich vor den Augen von Murat Yakin gegen dessen Ex-Klub Schaffhausen einen 2:0-Sieg.

Der Nati-Coach sieht an seinem früheren Arbeitsplatz, in der Loge eine Zigarre rauchend, einen eiskalten FCL. Erst schlägt Ibrahima Ndiaye in der 30. Minute per Kopf zu. Und in der Schlussphase sorgt Varol Tasar nach tollem Solo für die Vorentscheidung (88.). Coole, aber alles andere als glänzende Luzerner stehen im Viertelfinal.

Doch das Ticket für die Runde der letzten Acht muss sich der Favorit aus dem Oberhaus redlich verdienen. Die Schaffhauser? Treten phasenweise rotzfrech auf! Francisco Rodriguez hat in der 16. Minute Pech, dass sein Schuss an den Innenpfosten prallt. Viel Pech für die ehemalige Equipe von Muri, dessen Bruder Hakan – Assistent unter dem zumeist sitzenden Martin Andermatt – an der Seitenlinie wild herumtigert. Doch der grosse Schaffhauser Effort über das ganze Spiel bleibt an diesem Abend ohne Lohn. (Marco Pescio)

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