War hier Tobers wirklich noch mit dem Kopf dran?
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GC-Ausgleich zählt nicht:War hier Tobers wirklich noch mit dem Kopf dran?

GC-Trainer Oral nach Cup-Aus gegen den FCZ total frustriert
«Ich verstehe die Welt nicht mehr»

Der nicht gegebene GC-Ausgleich erhitzt im Cup-Derby die Gemüter. Trainer Tomas Oral kann den Entscheid überhaupt nicht verstehen.
Publiziert: 08:50 Uhr
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Aktualisiert: 09:45 Uhr
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FCZ-Matchwinner Kryeziu lässt sich feiern.
Foto: keystone-sda.ch
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Was hat Ricardo Moniz (60) nach dem Derby vom Wochenende alles über den Schiedsrichter gesagt: Er sei eine Katastrophe für den Schweizer Fussball und habe das Spiel entschieden. Drei Tage später muss sich der Holländer beim Schiri-Gespann herzlich bedanken. Denn diesmal sind es die Hoppers, die toben. 

Es passiert in der 83. Minute nach einem Freistoss. GC liegt zu diesem Zeitpunkt 0:1 hinten. Giotto Morandi (25) bringt den Ball gefährlich in den Strafraum, wo Tsiy Ndenge (27) per Kopf zum Ausgleich trifft. Doch der Linienrichter hebt die Fahne, zum Unverständnis aller. Denn auf den Bildern ist auf den ersten, zweiten und dritten Blick nichts von einem Offside zu erkennen. Erst bei längerem Hinschauen kommt man vielleicht drauf, dass Kristers Tobers (23) den Ball mit den Haarspitzen berührt haben könnte. Und nach minutenlangem VAR-Check entscheidet sich Schiedsrichter Fedayi San (42) tatsächlich, den Ausgleich zu annullieren. 

San erklärt denn Fall ausführlich gegenüber SRF: «Die Situation ist mega komplex. Nach Input meines Assistenten an der Seitenlinie gibt es eine klare Berührung. Wenn das der Fall ist, dann ist der Torschütze natürlich im Abseits und das Tor darf nicht zählen. Auf dem Feld haben wir Offside entschieden und das Tor annulliert. Der Check ging so lange, weil der VAR keinen eindeutigen Entscheid fällen konnte. Irgendwann habe ich die Initiative ergriffen und gesagt, ich schaue es mit dir an. Auch ich kann nach dem Videostudium nicht klar sagen, ob es eine Berührung gibt oder nicht. Wenn wir das Gegenteil nicht beweisen können, bleibt der On-Field-Entscheid bestehen. Deswegen darf das Tor nicht zählen.»

Der Frust in den GC-Reihen ist enorm. So sehr, dass Tomas Oral (51) nach Schlusspfiff sofort in Richtung San läuft. Sich dann aber doch dagegen entscheidet, dem Referee seine Meinung auf dem Platz kundzutun. «Wenn er zehn Minuten braucht, um eine solche Aktion zu analysieren, und sich dann gegen das Tor entscheidet, verstehe ich die Welt nicht mehr», kommentiert er später an der Pressekonferenz die Szene.

Ein FCZ-Tor reicht

Und so fällt an diesem Abend nur ein einziger regulärer Treffer. Es ist jener von FCZ-Hüne Mirlind Kryeziu (27). Nach einem Corner steigt er am höchsten und bringt den FCZ nach siebzig Minuten auf die Siegerstrasse. Zuvor – vor allem in der ersten Halbzeit – war von der Mannschaft von Moniz kaum etwas zu sehen. Am Ende kann es ihnen egal sein. Denn das Tor reicht, um sich für den Cup-Viertelfinal zu qualifizieren. Was die Zürcher Südkurve explodieren lässt. Es ist der Anfang einer Partynacht für die FCZ-Anhänger.

GC dagegen muss sich aus dem Wettbewerb verabschieden. Und das ist nicht nur wegen des höchst umstrittenen, aberkannten Ausgleichs bitter. Denn die Hoppers finden viel besser ins Spiel und kommen in der ersten Halbzeit zu mehreren Topchancen. Allein in der Person von Adama Bojang (20). Dreimal taucht er vor Yanick Brecher (31) auf. Doch der FCZ-Goalie steht immer an der richtigen Stelle. Oder anders ausgedrückt: Dem GC-Sturm fehlt es vor dem gegnerischen Tor an Kaltblütigkeit und Qualität.

Dafür muss sich Orals Team an der eigenen Nase nehmen. Nicht aber für den Schiedsrichterentscheid. «Wir müssen ihn aber akzeptieren», lautet seine Schlussfolgerung.

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