Wiedersehen im Cup
Werden Ex-YB-Junioren zum Berner Stolperstein?

Der FC Sion empfängt Double-Sieger YB am Donnerstagabend (20.30 Uhr) zum Cup-Viertelfinal. Zwei Verteidiger kennen den Favoriten in- und auswendig.
Publiziert: 29.02.2024 um 14:58 Uhr
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Aktualisiert: 29.02.2024 um 15:48 Uhr
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Jetzt spielt der Oberwalliser Jan Kronig im Sion-Trikot – das war früher anders.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
Simon Strimer, Tim Guillemin und Alain Kunz

Einer ist wirklich Berner, der andere ist Oberwalliser. Beide kennen die YB-Gefilde als langjährige gelb-schwarze Nachwuchsspieler von innen. Und jetzt wollen sie ihren Jugendklub im Viertelfinal aus dem Cup kegeln. Es geht um Jan Kronig (23) und Joël Schmied (25), die beiden Sion-Verteidiger.

Kronig wurde unter Trainer Gerardo Seoane Meister mit YB. Im Frühling 2019, als der Titel schon im Trockenen war, stand er als Youngster in seiner Debüt-Saison bei den Profis zweimal in der Startelf.

Als Kind pendelte der Oberwalliser regelmässig von seiner Heimat Brig ins YB-Training. Schon als 10-Jähriger kickte er nicht mehr im Wallis. Nach einem Testspiel mit Brig gegen GC durfte er als kleiner Junge bei den Zürchern ins Probetraining, spielte eins, zwei Monate dort. Und wechselte dann zu den YB-Junioren. Von da ist die Zugstrecke nach Brig nur halb so lang. Gut eine Stunde dauert die Reise pro Weg trotzdem. Später als Teenager zog er dann für die Sportschule nach Bern.

Im aktuellen Winter holte ihn Sion aus Aarau in die Heimat zurück. «Kronig ist endlich Sittener», hiess es bei der Vorstellung. «Es ist eine grosse Ehre für mich als Walliser, auch, wie sie es kommuniziert haben», sagt Kronig zu Blick. Auf den Match gegen YB ist er heiss: «Sion ist ein absoluter Cup-Verein.»

Die Dinge, die für Sion sprechen

Auch Schmied durchlief den ganzen YB-Nachwuchs. Er ist zwei Jahre älter als Kronig. Ein Jahr lang spielten die beiden Defensivspieler dann trotzdem gemeinsam in der U21 von YB, als Schmied Captain des Teams war. Bis sich ihre Wege trennten – und diesen Winter im Wallis wieder zusammenkamen.

Wie schätzt der Berner die Chancen als Challenge-League-Leader gegen seinen Heimatklub ein? «Wir sind Aussenseiter. Aber mit dem gut gefüllten Stadion und der Atmosphäre, mit dem Selbstvertrauen, das wir haben... vielleicht.» Zieht man all diese Punkt in Betracht, stehen dann die Chancen sogar 50:50? «Absolut. Es ist nur ein Spiel. Ja, das kann man sagen.»

Verbal geht der Verteidiger also in die Offensive. Dahin, wo auf dem Feld Dejan Sorgic (34) zu Hause ist. 17 Mal hat der Innerschweizer gegen YB gespielt und dabei sechs Tore erzielt. Schon zwei Cupfinals erlebte er. Mit Luzern hat er in der Corona-Zeit gewonnen, mit Thun kurz davor verloren. Und aktuell läuft er heiss, hat in den letzten sechs Ligaspielen, die Sion alle gewonnen hat, fünfmal getroffen.

CC: «Wir sind ein sehr seriöser Aussenseiter»

Cup, da knistert es auch beim 34-Jährigen. Worauf freut er sich am meisten? «Auf ein Spiel, wo schon vor Anpfiff die Spannung in der Luft ist.» Der Cup sei für den Präsidenten und die Walliser Bevölkerung bekanntlich wichtig.

Natürlich, der Präsident! Christian Constantin (67) äussert sich ebenfalls vor dem Kracher des Cup-Spezialisten gegen den Titelverteidiger. «YB ist Favorit. Aber wir sind ein sehr seriöser Aussenseiter…» 

Als Aussenseiter hat es ja schon zu vielem gereicht. Zum Beispiel 2009 im Final, als Sion gegen YB 0:2 zurücklag und gegen das Team um Star-Stürmer Seydou Doumbia doch noch 3:2 gewann. Da war Jan Kronig als achtjähriger Bub unter den 31'700 Zuschauern im Wankdorf. Zwei Jahre später pendelte er schon ins YB-Training.

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