«Mir egal, ob ich etwas von der Stadt sehe oder nicht»
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YB-Goalie Von Ballmos:«Wir wollen weiter von der Champions League träumen»

Berner wollens Dänen zeigen
So viel kassiert YB bei Sieg gegen Midtjylland

Ein ganz klein bisschen «Mia san mia»-Feeling ist bei der Reise von YB nach Mitteljütland durchaus mitgeflogen. «Wir sind YB. Wir gehen dorthin, um zu gewinnen», sagt Goalie David von Ballmoos.
Publiziert: 16.09.2020 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2020 um 11:54 Uhr
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Captain Fabian Lustenberger will nach dem Double mit YB auch in die Champions League.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Die Uefa ist rigide. Keine Kontakte mit der Aussenwelt. Car. In eigenem Kanal im Flughafen Bern-Belp in den Charterflieger, der nur das absolute Minimum an Personen enthalten soll. So darf die Crew von YB-TV ebenso wenig mitreisen wie CEO Wanja Greuel. Direkt vom Flughafen in den Car und ins Hotel, das nur für das Abschlusstraining und das Spiel verlassen werden darf. Keine Einzelinterviews vor dem Spiel. Keine Mixed Zone danach. Auch da, wo kein Infektionsrisiko besteht, haut die Uefa noch einen drauf. Es sind fürchterliche Zeiten für all jene, die rund um eine Profimannschaft arbeiten.

Einzig für die Spieler, für die ändert sich nicht viel. «Wir haben auch vorher schon keine Städtetrips gemacht», sagt Captain Fabian Lustenberger. Und Goalie David von Ballmoos ergänzt: «Wir sind doch nicht auf einem Maibummel, sondern wollen in die Champions League. Deshalb ist es mir ziemlich egal, ob ich etwas von der Stadt sehe oder nicht.»

Ein Sieg in Dänemark bringt fünf Millionen

Abgesehen davon: Von Ballmoos verpasst nicht sehr viel, wenn er nichts von Herning sieht. Dort, wo Midtjylland spielt. Eine Stadt mit 50'000 Einwohnern (Bern hat zum Vergleich 134'000), die sehr überschaubar wirkt, aber auch durchaus pittoresk. Alles in perfekter Ordnung, wie das in Dänemerk so üblich ist. Zierliche Reihen-Einfamilienhäuser. Beschaulichkeit als Städteplanungscredo. YB war ja schon mal hier, 2012 wars, in den Europa-League-Playoffs. Der mittlerweile verstorbene Andy Rihs war mit dem Privatjet angereist. YB siegte dank eines überragenden Raul Bobadilla 3:0. Und der damalige CEO Ilja Kaenzig bezahlte den mitgereisten Fans im Murphy’s in der Fussgängerpassage von Herning nach dem Spiel ein paar Runden Bier.

Gefühlt war das in einer anderen Welt…

YB holte sich dann – mit Hängen und Würgen - nach einem 0:2 im Stade de Suisse die damals drei bis sechs Millionen Franken, die es für die EL-Gruppenphase gab. Heute ist da viel mehr drin. Fünf Millionen gibts für das Erreichen der Champions-League-Playoffs. Mindestens 25 Millionen, wenn auch noch Slavia Prag ausgeschaltet werden sollte. Bei einem Sieg in Mitteljütland wären so oder so fünf Millionen auf sicher für das Erreichen der EL-Gruppenphase.

Damals im YB-Kader: Ein gewisser Michael Silberbauer. Als dänischer Nationalspieler nach Bern gekommen konnte er sich nie richtig durchsetzen. In Herning kam er in den Schlussminuten zum Einsatz. Heute ist er Trainer in der Akademie des FC Midtjylland und sagt: «YB spielt schnell nach vorne. Da gibt es keine langen Ballstafetten, auch wenn sie darin ebenfalls sehr stark sind. Weshalb sie sehr flexibel sind.»

Gaudino steht nicht im YB-Aufgebot

Auch damals auf dem Feld: Der heutige YB-Sportchef Christoph Spycher. Er erinnert sich an ein trügerisches 3:0: «Es war schon damals unglaublich schwierig! In der ersten Halbzeit waren wir nicht wirklich gut, waren defensiv beschäftigt, haben aber stark verteidigt. Midtjylland liess den Ball gut zirkulieren. Man sah schon damals diese Mischung aus dänischen Spielern, welche die Physis hineinbrachten, und den Afrikanern, die quirlig-lebendige Elemente waren. Das wird auch diesmal so sein, zumal südamerikanische Elemente hinzukommen sind, die Qualität hineinbringen. Die Mannschaft ist ähnlich zusammengestellt wie die unsrige. Auch die Dänen versuchen Zweikampfhärte und spielerische Elemente zu vereinen und vertikal zu spielen.»

Nach Dänemark mitgereist ist auch der neue YB-Stürmer Jordan Siebatcheu. Er ist qualifiziert und wird als Joker fungieren. Nicht im Aufgebot hingegen steht Supertechniker Gianluca Gaudino. Das sagt einiges über die Qualität des aktuellen YB-Kaders …

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Bayer Leverkusen
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Aston Villa
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Stade Brestois 29
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OSC Lille
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Borussia Dortmund
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Bayern München
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Atalanta BC
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Juventus Turin
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