In der Pause des Tests bei YB (3:4) kommt Heinz Lindner zu seinem ersten «grossen» Einsatz nach seiner Krebserkrankung. Klar, es ist nur ein Testspiel. Aber der Gegner ist YB. Und der Meister powert, was das Zeug hält. So geben die Berner dem Keeper der Walliser die Chance, einige seiner bekannten Big Saves auszupacken. Wie wenn die ganze Krebsgeschichte nie gewesen wäre.
Am Ende lacht der Linzer – trotz der Eiseskälte: «Es war schön, wieder im Tor zu stehen. Und ich habe viel zu tun bekommen. Ich behaupte mal: Ich habe es nicht verlernt … Ich trainiere Woche für Woche. Wenns mich braucht, bin ich da.»
Tholot will nicht an der Hierarchie rütteln
Die Krux: Es braucht ihn momentan aus Sicht von Trainer Didier Tholot nicht. Denn Tim Fayulu hat seine Chance nach seiner Rückkehr aus Winterthur resolut gepackt und in der Challenge League mit Abstand am wenigsten Tore kassiert. Acht weniger als der zweitbeste Goalie. Das anerkennt auch Lindner neidlos: «Tim hat eine fantastische erste Saisonhälfte gespielt. Da braucht man völlig zu Recht nichts ändern. Aber man weiss ja, wie schnell es im Fussball wieder in eine andere Richtung gehen kann.»
Tholot denkt nicht daran, an der Hierarchie zu rütteln: «Es ist nicht meine Gewohnheit, meine Pläne während eines laufenden Prozesses zu ändern. Tim ist die Eins, das ist klar. Dahinter gibt es den Platz der Nummer zwei, der mit einem der Goalies besetzt wird, der mir dann zur Verfügung steht.»
Also muss Lindner wechseln, will er spielen. «Ich weiss nicht, ob ein Klub kommt, denn es war schwierig, meine momentane Situation einzuschätzen. Ich kann nur versichern, dass ich hundertprozentig fit und im Saft bin wie vor der Erkrankung. Aber ich habe das nicht zeigen können. Also wars ein Fragezeichen für andere Vereine.»
Mit den Ösis an die EM in Deutschland?
Sion jedenfalls wird Lindner keine Steine in den Weg legen. Im Gegenteil. «Es ist auch unser Wunsch, dass Heinz spielt», sagt Sportchef Barth Constantin. Und er bestätigt: «Es gibt Diskussionen über eine Ausleihe.» So trifft sich der Präsidentensohn am Rande des Tests bei YB mit einer Delegation aus Österreich.
Apropos Österreich: Gemäss CC soll Teamchef Ralf Rangnick gesagt haben, dass Lindner eine Chance auf die EM habe, da er darauf tendiere, einen routinierten Goalie als Nummer drei mitzunehmen. Sofern er in der Rückrunde jedes Spiel mache. Lindner: «Schön, wenn Sie das gehört haben … Aber ich kann nichts anderes machen, als Tag für Tag alles zu geben. Stand jetzt bin ich Spieler von Sion. Was in einer oder zwei Wochen ist, weiss ich nicht.» Barth aber will aktiv helfen. «Es wäre auch für den FC Sion eine Ehre, Heinz an der EM zu sehen. Also müssen wir eine Lösung finden.»
Mal schauen. Üblicherweise ist ja im Trainingscamp genügend Zeit für viele Telefonate. Sion weilt derzeit in Südspanien.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |