Rassismus-Skandal beim FC Wil
So erklärt Dani Wyler seinen Rücktritt

Wil-Präsident Maurice Weber gibt sein Amt nicht ab, obwohl er Gegenspieler rassistisch beleidigte. Stattdessen tritt nun Medienchef und TV-Mann Dani Wyler per sofort zurück.
Publiziert: 27.09.2021 um 17:32 Uhr
|
Aktualisiert: 27.09.2021 um 21:32 Uhr
1/7
Dani Wyler und Wil-Präsident Maurice Weber gehen getrennte Wege.
Foto: geisser
Matthias Dubach

Jetzt ist es doch noch passiert. Beim FC Wil kommts nach dem Rassismus-Skandal um Präsident Maurice Weber zu einem Rücktritt im Klub. Medienchef Dani Wyler legt sein Amt per sofort nieder. «Wyler verlässt den Klub auf eigenen Wunsch als Konsequenz aus dem Vorfall in Neuenburg», teilt der FC Wil mit.

Der wahre Grund bleibt aber im Dunkeln. Geht der bekannte Fussball-Kommentator (früher SRF, heute blue), weil er mit der Vorfall-Handhabung des Vereins nicht einverstanden ist? Oder geht er, weil er sich selber als Wiler Medienchef eine mangelhafte Kommunikation vorwirft?

Blick fragt bei Wyler nach. Der TV-Mann mag die Frage nicht konkret beantworten. Er sagt dazu nur: «Ich habe erst kurz vor der Publikation des ersten Medienartikels vom Vorfall erfahren.» Wyler war damals zwar in Neuenburg im Stadion, hatte das von Webers an Xamax-Spieler gerichtete N-Wort nicht gehört.

«Persönlicher Entscheid»

Also ist klar: Beim Versuch, den Skandal während Monaten unter dem Deckel zu halten, war Wyler nicht involviert. Präsident Weber hatte bei der internen Aufarbeitung, die es gemäss einer Klub-Mitteilung nach dem Xamax-Spiel gab, den Medienchef gar nicht miteinbezogen. Wyler sagt: «Beim Thema Diskriminierung bin ich sehr sensibel. Es ist mein ganz persönlicher Entscheid, das Amt abzugeben.»

Wyler erklärt, dass er Gründungsmitglied des Vereins «Gemeinsam gegen Rassismus» sei. Dieser Verein wurde 1996 bekannt, als man dank Spendengeldern bei YB Trikotsponsor wurde. Die Berner bestritten damals die Auf-/Abstiegsrunde mit dem grossen Anti-Rassismus-Slogan auf den Leibchen.

Klar wird auch: Wyler verlässt den FC Wil nach fünf Jahren mit zwei weinenden Augen. «Es tut weh. Ich stand mit viel Herzblut hinter dem Projekt mit den vielen jungen Spielern. Es war sehr spannend, das Innenleben eines Vereins kennenzulernen.»

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
14
14
28
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
14
6
26
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
14
-3
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
8
AC Bellinzona
AC Bellinzona
14
-7
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
10
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?