Eigentlich müsste in Schaffhausen Aufbruchstimmung herrschen. Der neue Stürmerstar Raul Bobadilla trifft schon beim ersten Auftritt, der FCS liegt nur drei Punkte vom Barrage-Platz entfernt.
Aber die Stimmung ist auf dem Nullpunkt. Nicht nur, weil sich im 8000-Plätze-Stadion im Schnitt nur 757 Zuschauer einfinden. Der aktuelle Grund: Der Zoff zwischen den Fans und dem Klub eskaliert, weil der Sektor für die «Bierkurve», also der Platz für die kleine Gruppe der FCS-Ultras, aus Spargründen bei den meisten Spielen geschlossen bleibt.
Weil das so ist, boykottiert nun die Bierkurve die FCS-Spiele. Begründung in einem offenen Brief: Mangelnde Wertschätzung gegenüber den treuesten Fans.
FCS-Boss bringt Sion-Fans als Negativ-Beispiel
Jetzt antwortet der Klub ebenfalls mit einem offenen Brief. Und der hat es in sich. FCS-Boss Roland Klein geht mit dem auf den Klub-Kanälen publizierten Text auf den eigenen Anhang los. «Wir lassen uns nicht unter Druck setzen», schreibt Klein und meint, dass sich die Fans der Bierkurve für andere Sektoren ein Ticket kaufen sollen.
Der FCS-Boss betont, dass er nicht auf die Anwesenheit aller Fans Wert lege. Seine Negativ-Beispiele: Sion-Fans, die im Wankdorf Toiletten zerstörten. Winti-Fans, die im Schaffhauser Gästesektor wüteten. Oder auch die FCS-Fans, die 2019 das Skandal-Banner mit sexistischem Inhalt zeigten, wofür Klein quasi zum Amtsantritt 13'000 Franken Busse bezahlen musste.
Der FCS-Boss spricht den eigenen Fans auch die Treue ab. «Wo seid ihr Bierkurven-Fans während der Pandemiezeit gewesen, als Zutritte zu den Stadien nur mit der nötigen Impfung oder einem gültigen Test möglich war? Zeiten, in denen der FCS dringend eure Unterstützung gebraucht hätte. Ein wirklicher Fan steht auch in schwierigen Zeiten zum Klub und zur Mannschaft», so Klein.
Irritierender Ukraine-Verweis
Aber Kleins Rundumschlag irritiert auch. Die von den Fans verwendete und vielerorts übliche Metapher vom Stadionsektor als Wohnzimmer sei in Kriegszeiten deplatziert, weil in der Ukraine Menschen tatsächlich ihre Wohnzimmer verlieren würden. Naja. Ebenso schräg kommt daher, dass der FCS-Präsident sogar die schwarze Kleidung der Fans, das weitverbreitete Merkmal der Ultra-Kultur, kritisiert. Klein wünscht sich ein gelbes Outfit.
Wirklich schwarz sehen muss man aber für die Beziehung zwischen Fans und Klub.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |