Am Freitagnachmittag gibt Sion bekannt, dass Coach Fabio Grosso den Klub verlassen muss. Nach der 0:3-Pleite gegen Lugano hat es Sion-Präsident Christian Constantin endgültig den Deckel gelupft. Keine überraschende Reaktion, findet René Weiler im Fussball-Talk «BLICK Kick». Und man wisse, «wenn man Sion-Trainer ist, dass die Zündschnur dort etwas kürzer ist».
56. Trainerwechsel
In der Tat. Der Trainerverschleiss unter Sion-Präsident Christian Constantin ist enorm. Nach der Entlassung Grossos hat er bereits 56 Mal den Coach gewechselt. Einer findet sich irgendwie immer. «Dass es immer wieder Trainer gibt, die sich das vorstellen können, ist für mich nicht überraschend», sagt Weiler. Die Nachfrage sei immer um ein Vielfaches höher, als das Angebot an Trainerpositionen und schliesslich «müssen auch Trainer ihre Miete bezahlen».
«Es wird einfach zusammengewürfelt»
Aber ist ein Trainer einmal installiert, sollte man ihn machen lassen. Weiler: «Dann muss er sein Bild malen können», denn es sei immer entscheidend, wie sich ein Trainer entfalten könne. Auch in Sachen Transfers sollte der Coach mit einbezogen werden. «Bei Sion habe ich das Gefühl, dass da einfach zusammengewürfelt wird und dass ein Trainer relativ wenig Zeit bekommt, seine Sache so zu gestalten, wie er gerne möchte.»
Ob Weiler einem jungen Trainer Sion als Station empfehlen würde? Dazu sagt der ehemalige Luzern-Coach nüchtern: «Das muss jeder Trainer für sich entscheiden.» Man dürfe die Rechnung einfach nicht ohne die starke Person Christian Constantin machen.