Gegen Weltmeister Frankreich Fussball spielen? «Keine gute Idee», sagt Blick-Kick-Experte Ludovic Magnin. «Genau das wollen sie, dass der Gegner mitspielt. Dann schalten sie schnell um und schicken Mbappé auf die Reise.» Das Spiel der Franzosen sei wie auf den PSG-Superstar zugeschnitten, so der langjährige Nati-Spieler. «Frankreich ist gut organisiert, steht ziemlich tief, fährt schnelle Konter. Und wenn Mbappé Räume hat, kann man ihn nur mit einem Foul stoppen.»
Nicht so langsam wie Hummels
Sieht auch Blick-Kick-Experte Marcel Koller so. Deshalb dürfe die Schweiz nicht ins Angriffspressing gehen. Sondern schauen, dass Mbappé nicht hinter die eigenen Abwehrreihen kommt. Das krasseste Beispiel für Mbappés Turbo habe man im ersten Gruppenspiel gegen Deutschland gesehen. «Mats Hummels hatte fünf Meter Rückstand und dann hat er auf einmal zehn Meter Vorsprung», so Koller. Magnin grätscht dazwischen, sagt, dass die Schweiz keinen derart langsamen Verteidiger wie Hummels habe. Zudem könne es passieren, dass auch Mbappé mal einen schlechten Tag einziehe. «Ich habe schon einige Spiele von ihm gesehen, da war er ein Totalausfall.»
Beim 1:1 im zweiten Gruppenspiel gegen Ungarn zum Beispiel kommt Mbappé gar nicht ins Spiel, beisst sich an der massiven Abwehr der Magyaren fast die Zähne aus. Die selbe Strategie müsse auch die Schweiz fahren, finden die Blick-Kick-Experten. «Wir haben in den letzten Jahren zwar spielerisch Fortschritte gemacht und können gegen kleinere Gegner dominieren, im Duell gegen Frankreich wäre das aber die falsche Taktik», sagt Magnin. Wichtig sei auch, die Eigenfehler auf einem Minimum zu halten. «Tödlich wäre ein einfacher Ballverlust im Mittelfeld, denn gehen die im Ferrari-Tempoi ab. Und wenn du hinterher rennst, hast du keine Chance.»
Kompaktheit ist der Schlüssel
Wies geht, das hätten die Österreicher im Spiel gegen Italien gezeigt, so Koller. «Sie sind sehr kompakt gestanden und sie haben den Willen zum Leiden gezeigt.» Dass Nati-Coach Vladimir Petkovic sein System umstellen und zur Viererkette zurückkehren wird, glauben weder Koller noch Magnin. Mit Viererkeitte sei es schwieriger, die Gegenspieler zu dopppeln. Und das sei essentiell, um die Franzosen zu bremsen. (skr)