Eine grosse Nati-Frage nach dem Trainerwechsel: Spielt die Schweiz unter Ex-Verteidiger Murat Yakin defensiver als unter dem offensiv-freudigen Vorgänger Vladimir Petkovic? Beim Finden einer Antwort schwelgt Gilbert Gress im «Blick Kick» sofort in Erinnerungen: «Ich habe Murat als Spieler gehabt und damals öfters gesagt, dass er unser Schweizer Franz Beckenbauer hätte sein sollen.» Ein Verteidiger mit dem nötigen Offensivdrang also.
Gress sieht deshalb nicht schwarz, wenn es um Schweizer Offensiv-Fussball geht. In seiner Zeit als Nati-Coach von 1998 bis 1999 zählte er auf Yakin. Der Elsässer meint: «Jetzt ist Murat selber Trainer und hat ja gesagt, dass er nicht viel ändern wolle. Wenn er das Potenzial sieht, mit Spielern offensiv zu spielen, macht er das.»
«In Strassburg freuten sie sich über Sieg gegen Frankreich»
Gress meint, dass Yakin nur schon versuchen müsse, das Niveau des ehemaligen Petkovic-Teams zu halten. «Vielleicht schafft er es mit ein paar anderen Ideen, noch eine Stufe höher zu kommen. Das wünsche ich ihm. Wieso kann es nicht einmal ein Final sein?» Als Beispiel für eine erfolgreiche Entwicklung nennt er Belgien.
A propos grosses Denken: «Wir dürfen keine Komplexe haben. Die Schweiz hat gegen Frankreich gewonnen und gegen Spanien Paroli geboten!» Und das freute nicht nur die Schweizer selber, wie Gress verrät.
Selbst in seiner Heimat nahe der Schweizer Grenze jubelten sie: «In Strassburg waren die Leute sehr froh über den Sieg gegen Frankreich!» Wie kommt das, dass Elsässer für die Schweiz und gegen Frankreich sind, will «Blick Kick»-Moderatorin Rebecca Spring sofort wissen. «Den Strassburgern ist die Überheblichkeit der Franzosen auf den Wecker gegangen. Ich war dort und alle haben mir gratuliert, dass die Schweiz gewonnen hat.» (str)