Der FC Luzern dümpelt im Tabellenkeller herum – Platz neun. Zuletzt gab es zuhause gegen Sion einen nächsten Rückschlag zu verdauen (0:1). Im Blick Kick redet Ex-FCL-Trainer (2014-2018) Markus Babbel (49) Klartext zur Krise in der Innerschweiz.
Vor einigen Tagen gab der aktuelle FCL-Coach, Fabio Celestini (46), ein bemerkenswertes Interview in der «Luzerner Zeitung». Dabei schoss er scharf in Richtung der Vereinsführung. Markus Babbel kennt die Situation, in welcher sich der Lausanner befindet. Der Deutsche wurde im Jahr 2018 beim FCL nach einer ähnlichen Wutrede entlassen. «Damals war ich hochgradig unzufrieden.» Die Emotionen brachen aus ihm heraus. «Gegen aussen versuchte ich, ruhig zu bleiben. In diesem Moment kam jedoch alles hoch. Daraufhin mussten sie mich rausschmeissen.»
«Das geht nicht!»
Wieso reagierte Celestini derart dünnhäutig? «Das ist die pure Frustration.» Die ganze Innerschweiz war nach dem Cupsieg im letzten Frühling euphorisiert. Jetzt folgt die grosse Ernüchterung. «Die Erwartungshaltung war natürlich ganz eine andere.» Die Wortwahl im Interview sieht der Deutsche kritisch. «Ich glaube nicht, dass es sehr clever war.» Erfrischend ist die emotionale Art des Schweizers auf jeden Fall. «Ich mag es , wenn jemand einmal sagt was er denkt und seinen Emotionen freien Lauf lässt.»
Auch mit dem ungeimpften Luzern Sportchef Remo Meyer (41), der zurzeit in Quarantäne weilt, geht er hart ins Gericht. «Ich persönlich sage, dass das nicht geht!» In der Schweiz herrscht keine Impfpflicht. «Trotzdem glaube ich, dass man als Vorbild vorangehen sollte.»
Am Sonntagnachmittag steht die Partie auswärts in Lugano an (16.30). «Das Spiel ist für den FCL unglaublich wichtig.» Grosse Zuversicht strahlt der Deutsche nicht aus. «Ich habe aber grosse Bedenken, dass sie heute etwas mitnehmen.» Die Aussagen von Celestini bleiben auch im Team nicht ungehört. «Das wird in der Mannschaft ein Thema sein.» (nab)
