Abschied aus Zürich?
Die wichtigsten Antworten zum möglichen Fifa-Wegzug

Die Fifa hat sich am Freitag einen weiteren Schritt von Zürich entfernt. Grund dafür ist eine Statutenänderung. Doch was bedeutet das genau? Blick liefert Antworten.
Publiziert: 17.05.2024 um 18:03 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2024 um 18:16 Uhr
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Bald Geschichte? Das Fifa-Gebäude in Zürich.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicola AbtReporter Sport

Ein möglicher Fifa-Abschied aus Zürich ist nicht mehr nur Fiktion. Der Kongress des Weltfussballverbandes stimmte am Freitag in Bangkok einer entsprechenden Statutenänderung zu. Wie geht es jetzt weiter? Verlässt die Fifa Zürich bereits in den nächsten Wochen? Blick liefert Antworten auf die brennendsten Fragen. 

Was wurde in den Statuten verändert?

Neu wird festgehalten, dass der Sitz der Fifa vom Kongress bestimmt wird. Zuvor stand dort ein klares Bekenntnis zu Zürich. «Der Sitz der Fifa ist in Zürich (Schweiz)», hiess es. Dazu war vermerkt, dass der Weltfussballverband im Handelsregister des Kantons Zürich eingetragen ist. Dies wurde nun gestrichen. Der Antrag erhielt die erforderliche Zustimmung von 75 Prozent. Zürich bleibt aber als Sitz in den Statuten vermerkt. Dieser Passus ist jedoch als «Übergangsbestimmung» gekennzeichnet. Damit ist er nur so lange gültig, bis der Kongress mit den 211 Mitgliedsländern eine Entscheidung trifft.

Zieht die Fifa jetzt weg aus Zürich?

Im Moment nicht. Ein Fifa-Sprecher dementiert die Umzugspläne. «Es gibt viele Sport- und internationale Organisationen mit Sitz in Genf und Lausanne, aber solange unsere Mitglieder nichts anderes entscheiden, bleibt Zürich unser Hauptsitz», sagt er gegenüber Blick. «Tatsächlich denken wir darüber nach, auch an anderen Orten in der Schweiz Büros zu eröffnen und so unsere Präsenz im Land auszubauen.»

Welche Abschiedshürde gibt es?

Es muss ein Antrag gestellt werden. Zum Beispiel von einem nationalen Verband. Infantino selbst muss nicht aktiv werden. Letztlich entscheidet das Votum des Kongresses über den Ort des Hauptsitzes. Fakt ist: Die Fifa hat in den vergangenen Jahren mehrere Büros ins Ausland verlegt.

Was sagt der Schweizer Fussballverband?

«Wir haben der Statutenänderung nicht zugestimmt und würden es sehr bedauern, wenn die Fifa die Schweizer verlassen würde. 500 Arbeitsplätze stehen in Zürich auf dem Spiel. Diese zu verlieren, wäre sehr schade», erklärt Medienchef Adrian Arnold gegenüber Blick.

Was wurde sonst noch beschlossen?

Künftig kann der Fifa-Kongress wieder mehrere Turniere gleichzeitig vergeben, wenn das Council zustimmt. So können noch in diesem Jahr die WM 2030 an sechs Länder auf drei Kontinenten und die WM 2034 an Saudi-Arabien vergeben werden. Dies muss auf einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung geschehen. Präsident Gianni Infantino verkündete zudem, dass die WM der Frauen 2027 in Brasilien stattfinden wird. 


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