80 Minuten vor dem GP von Singapur kam ein Regen, wie wir ihn in Europa kaum kennen. Und schon zog die Formel 1 die Notbremse. Man verschob den Start um über eine Stunde.
Hatte man Angst, die fahrenden Millionäre im nachlassenden Regen starten zu lassen? Man hätte endlich einmal gesehen – wie zu den goldenen GP-Zeiten – wer auf nasser Piste ein Artist ist. Oder eben ein ängstlicher Zeitgenosse.
Verzweifelt versuchte man, die Piste zu trocknen. Aber auch ohne Regen blieb die Piste am Äquator aalglatt. Alle mussten auf Grün (Intermediates) starten – und so war das grosse Kampffeuer schon erloschen.
Pérez: Zweiter Stadtkurs-Sieg 2022
Beim Start verlor Pole-Mann Leclerc die Führung sofort an Verstappen-Helfer Pérez. Und der Mexikaner feierte nach Monaco seinen zweiten Stadtkurs-Sieg 2022.
Leclerc blieb bis zum Ziel hinter Pérez, bekam von hinten alle 59 Runden keinen Druck von Teamkollege Sainz.
Dahinter kam es wenigstens zu einigen Duellen, Hamilton und Verstappen zeigten dabei ihre alten Kämpferqualitäten.
Der Funkspruch an Leclerc
Spannung kam erst kurz vor Schluss auf – nach einem Funkspruch von Ferrari an Leclerc: «Versuche innerhalb von fünf Sekunden an Pérez dranzubleiben. Er wird wohl eine Zeitstrafe bekommen!»
Im Ziel lag der Monegasse dann 7,5 Sekunden hinter Pérez. Und über die mögliche Zeitstrafe schwieg sich die FIA über zwei Stunden lang aus, bevor man den Fall mit einer 5-Sekunden-Strafe ad acta legte, was am Ausgang des Rennens nichts veränderte. Angeklagt war Pérez, weil er hinter dem Safety Car zweimal zu langsam unterwegs war.
Das wäre noch schöner gewesen, dass die über 125'000 Fans knapp vor Mitternacht mit dem falschen Sieger in die Stadt zurückgekehrt wären.
WM-Feier vertagt
Eine Titelfeier stand nie auf dem Programm. Verstappen hat nach seinem 7. Platz jetzt 104 Zähler Vorsprung auf Leclerc. Und in den letzten fünf Rennen sind mit dem Sprint in Brasilien noch 138 Zähler zu vergeben.
Also dürfte Verstappen in Japan gekrönt werden! Am Mittwoch kann ihm die FIA höchstens den WM-Titel 2021 absprechen, wenn man Sünder Red Bull im Budgetobergrenzen-Skandal (Blick berichtete mehrmals) mit der Höchststrafe belegt – alle WM-Punkte weg!
