Blick hatte die FIA schon vor Jahren gewarnt: Lasst die Finger weg von einer Budgetobergrenze. Man kann sie nicht seriös kontrollieren. Der Ruf verhallte im dichten Wald der Formel-1-Chefdenker und leider nur geldgesteuerten Lenker.
Sie versprachen sich einen besseren Sport – und kaum ist das Feld etwas näher zusammen, flippt man mit einem Rennkalender 2023 mit 24 WM-Läufen aus. Ohne Rücksicht auf den Stress der Statisten, die diesen Sport erst möglich machen. Selbst die Fans werden überfordert, verlieren bei dieser Fülle von Rennen das Interesse.
Und jetzt der grosse Knall hinter den Kulissen. Red Bull und Aston Martin haben die Budgetobergrenze 2021 von 148,6 Millionen Dollar klar überschritten.
Nächste Woche kommen die Strafen
Die FIA will sich dazu nächste Woche vor Suzuka äussern – und gleich die Strafen aussprechen. Das wird nicht ohne weiteren Lärm über die Bühne gehen. Eins ist klar, fällt das Urteil zu milde aus, wird es auch in Zukunft Verfehlungen geben.
Kann Verstappen sogar seinen ersten WM-Titel verlieren? Mercedes, das wie Ferrari tobt, sagt, dass schon eine Mehrausgabe von sieben Millionen Dollar einige Zehntelsekunden auf der Strecke ausmachen.
Wolff: «Wir sind wieder das Opfer!»
Mercedes-Chef Wolff: «Es ist die FIA, die entscheiden muss. Aber wenn man jetzt die falschen Signale aussendet, wird das verheerende Folgen haben. Wir wissen nur, dass wir schon beim WM-Finale 2021 in Abu Dhabi mit der falschen Safety-Car-Regelung übers Ohr gehauen wurden – und jetzt sind wir wieder das Opfer!»
Wer die Formel 1 länger kennt, muss jetzt einen weiteren faulen Kompromiss erwarten. Vielleicht streicht man Red Bull alle WM-Punkte 2021 – aber nicht die von Verstappen!
Als 2019 Ferrari mit dem Benzindurchfluss mogelte (um es mal harmlos zu sagen), wurde der rote Wagen beim ersten Verdacht plötzlich langsamer. Und zwischen den Italienern und der FIA wurde Stillschweigen vereinbart. Auch so kann man Skandale unter den Tisch kehren.