Die Tatsachen sind klar: Audi-Sauber ist WM-Letzter. Seit 24 Rennen ohne Punkte. Und trotzdem prügeln sich die Fahrer um das letzte GP-Cockpit für 2025. Nach einer Saison ohne Fahrerwechsel müssen bis jetzt Sargeant und Magnussen den Zirkus sicher verlassen. Und dazu kommt mindestens ein Pilot aus Hinwil (Bottas, Zhou) und einer vom aktuellen Bullen-Quartett (Pérez oder Ricciardo). Weil Lawson zum Stammfahrer wird.
Im Zürcher Oberland tut sich auch die neue Führung mit Ex-Ferrari-General Mattia Binotto schwer mit der Frage nach dem zweiten Mann. Der Italiener mit Schweizer Wurzeln war es übrigens, der Mick Schumacher aus der Ferrari Academy ausschloss. Also sollte sich der Deutsche («Ich gebe nicht auf») kaum Chancen ausrechnen. Zudem wird ihn Mercedes trotz seiner offenbar grossen Hilfe im Simulator vor den Rennen bei der Hamilton-Nachfolge übergehen – und Antonelli (heute 18) bevorzugen.
Alonso gibt Gespräche mit Hinwil zu
WM-Schlusslicht Valtteri Bottas («Jeder weiss, was ich kann») wäre die teure Notlösung. Auch Zhou sprach mit Binotto. Die Mitgift von kolportierten 30 Millionen Dollar im Jahr – eine Weltfirma ist darauf nicht angewiesen. Die Analyse von Zhou: «Am Anfang hatten wir ein Auto, mit dem wir in die Punkte hätten fahren können. Aber Probleme wie mit den Boxenstopps verhinderten dies. Jetzt klappen die Reifenwechsel, aber wir haben kein Auto mehr, um in die Punkte zu kommen.» Endlich ein klarer Fahrer-Gruss an die Ingenieure.
Zhou weiter: «Jetzt bin ich wenigstens froh, dass ich nach zwei Rennen wieder das gleiche Auto habe wie Bottas.» Der Chinese hat nach drei Jahren ausgedient. Der neue Favorit kommt aus Brasilien, heisst Gabriel Bortoleto (19), der aktuelle Formel-2-Gesamtzweite. Sein Manager? Fernando Alonso – und der bestätigte Gespräche mit Hinwil.