Auf einen Blick
- Haas muss Sponsor Uralkali mehrere Millionen zurückzahlen.
- Der Ex-Sponsor treibt Forderungen vor Gericht voran.
- Vollzieher sichteten bereits mögliche Pfand-Güter an der Rennstrecke
Für Haas verlief die Rückkehr aus der Sommerpause turbulent. Am Donnerstagabend (22.8.) stattete die holländische Polizei dem Team einen Besuch ab und sichtete das vorhandene Equipment und die Autos. Hintergrund: Ex-Sponsor Uralkali, mit denen man den Vertrag aufgrund der russischen Invasion im Februar 2022 in die Ukraine aufgelöst hatte, stehen noch Zahlungen zu. Das hatte ein Schweizer Schiedsgericht im Juni entschieden.
Haas muss den Grossteil der vorab geleisteten Sponsorzahlung über zwölf Millionen Dollar zurückerstatten. Und zwar genau für die neun Monate im Jahr 2022, in denen kein Uralkali-Schriftzug mehr auf dem Auto war. Die Zahlungsfrist über die Restsumme von neun Millionen Dollar lief im Juli aus.
Selbst einen Boliden muss der Rennstall zurückgeben
Da bis heute keine Zahlung erfolgt ist, hat Uralkali das Thema nun bei einem holländischen Gericht vorangetrieben. Gerichtsvollzieher sichteten in Zandvoort, was man im Notfall pfänden könnte. Das wären die Autos, Ersatzteile, die Trucks und das Motorhome. Man einigte sich darauf, dass der US-Rennstall wie geplant am GP von diesem Wochenende teilnehmen kann. Doch die Ausreise könnte dann bereits problematisch werden. Bedingung sei die sofortige Zahlung der Schuld.
Ausserdem muss Haas an Uralkali-Chef Dmitri Mazepin das 2021er-Auto, mit dem sein Sohn Nikita seine ersten Formel-1-Rennen bestritten hatte, abtreten. Das war Vertragsbestandteil. Gene Haas bleibt kaum Zeit, weil die Teams sich direkt nach dem Rennen am Sonntag auf den Weg nach Monza zum nächsten Grand Prix machen, der am kommenden Wochenende stattfindet.
Haas selbst gab zu dem Thema ein Statement ab: «Haas beabsichtigt, alle gemäss dem Schiedsspruch fälligen Beträge an Uralkali zu zahlen, und es besteht kein Streit über die fälligen Beträge. Haas hat mit seinen Anwälten zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass die Zahlung mit allen relevanten Sanktionsgesetzen und -vorschriften der USA, der EU, Grossbritanniens und der Schweiz übereinstimmt. Wir werden in den kommenden Tagen weiter mit Uralkali zusammenarbeiten, um diese Angelegenheit endgültig zu klären.»