Wetter-Alarm in Sotschi: Rennleiter Masi warnte alle Teams, dass am Samstag sowohl das dritte Training und die Qualifikation weggespült werden könnten.
Mercedes hoch überlegen
Und so würde das eben zu Ende gegangene zweite Training als Startaufstellung gelten – ausser man holt die Pole-Jagd am Sonntagmorgen nach. Klar also, dass beim zweiten 60-Minuten-Auftakt alle tüchtig Gas gaben. Um eben nicht eine böse Überraschung zu erleben.
Dadurch gingen gleich zum Start die beiden grossen Favoriten Hamilton (der seinen 100. GP-Sieg anstrebt) und Tagessieger Bottas mit dem Mercedes an die Spitze. So blieb es bis zum Schluss.
Der 4. Motor ist strafbar
Gestört wurden sie von Ferrari-Star Charles Leclerc und WM-Leader Max Verstappen im Red Bull Honda. Aber beide können am Sonntag ab 14 Uhr (TV live) sowieso nicht von vorne losjagen.
Beim Monegassen wurde ein neuer Motor eingebaut, der 10 PS mehr haben soll. Aber es ist eben der vierte des Jahres. Und da nur drei pro Saison erlaubt sind, gibt es die totale Strafe – ab in die letzte Reihe.
WM-Leader muss aufpassen
Und bei Red Bull haben die Diskussionen über einen eventuellen vierten Motorenwechsel ein Ende. Der Holländer, der ja wegen der Karambolage mit Hamilton in Monza drei Startplätze kassierte, startet in Sotschi ebenfalls von ganz hinten.
Beide Stars benutzten dann die freie Trainingszeit nicht für schnelle Runden, sondern für die Vorbereitung auf den 15. WM-Lauf.
Es geschah 26 Minuten vor Ende
Nach 15 Minuten meldete sich auch Oldie Alonso (40) mit dem Alpine an der Spitze. Zusammen mit Teamkollege und Budapest-Sieger Ocon. Wenigstens war auf dem 5,848 km langen Kurs mehr los, als auf der Piste. So diszipliniert wie auf dem Olympiagelände von 2014 war die Formel 1 schon lange nicht mehr unterwegs.
Bis zur 34. Minute. Dann war es wieder einmal der Italiener Antonio Giovinazzi (27), der den Alfa-Sauber in einer Kurve verlor und voll in die Tecpro-Mauern knallte und Hunderte von Trümmerteilen auf der Strecke verstreute. Also rote Flagge. Und jetzt muss der einfach überforderte Italiener, der die letzten acht Rennen alle auf den Positionen 13, 14 und 15 beendete, mit der roten Karten aus Hinwil rechnen.
Russell im Hinwiler Sandwich
Kurz zuvor hatte sich auch der Monza-Zweite Norris im McLaren-Mercedes ins vordere Schaufenster gedrängt, während sich Teamkollege und Italien-Sieger Ricciardo einen älteren Motor einbauen lassen musste und kaum vom Fleck kam. Am Ende lag der Australier auf dem 17. Platz – vor Tsunoda, Mazepin und Schumi. Das sind übrigens die drei Fahrer, die 2021 aus der Formel 2 in den GP-Zirkus kamen…
Alfa-Sauber nahm auf den Positionen 12 (Räikkönen) und 14 (Giovinazzi) den zukünftigen Mercedes-Werkspiloten George Russell in das Sandwich. Der Brite war in 47 Rennen mit dem Williams-Mercedes ohne Punkte geblieben. Doch in den letzten vier WM-Läufen punktete Russell gleich dreimal – und stiess damit Alfa-Sauber auf den neunten WM-Rang.
Alfa-Sauber: Neue Sponsoren
Aber es gibt auch gute Nachrichten aus Hinwil: Man konnte sich zwei Schweizer Sponsoren an Land oder eben in die Luft ziehen: Die Airline Edelweiss, die weltweit 82 Destinationen anfliegt, bringt das Team jetzt als offizieller Partner an die meisten GP-Orte – vor allem in der Ferne. Dazu stieg die Telekommunikationsfirma Salt beim viertältesten Team ein.
Und wer wird 2022 neben Bottas im Alfa-Sauber Platz nehmen? Im Vordergrund steht weiter der Chinese Guanyu Zhou (22) mit einem Geldkoffer von rund 25 Mio. Euro pro Jahr.
Formel-2-Quali: Pourchaire knapp vor Zhou
Bei der Formel-2-Qualifikation am Freitag landete der Gesamtzweite Zhou auf dem vierten Platz – knapp hinter dem Sauber-Eigengewächs Théo Pourchaire (18). Dem Franzosen gehört spätestens ab 2023 die Zukunft. Bei Alfa-Sauber.
Auf der Pole-Position für das Hauptrennen am Sonntag steht der Australier Oscar Piastri (20). Er kommt wie Zhou aus der Renault/Alpine Academy, hat aber für 2022 schlechtere GP-Karten. Toller fünfter Startplatz für den Walliser Ralph Boschung (24) aus Monthey und Ferrari-Hoffnung Robert Shwartzman (22) landete auf Position sieben.
Kimi Räikkönen: «Es war ein guter Tag, um wieder ins Auto zu kommen. Es hat sich nicht viel anders angefühlt als bei anderen Gelegenheiten, und die Arbeit, die wir geleistet haben, war nicht allzu schlecht. Die Dinge liefen reibungslos, die Bedingungen waren in Ordnung und wir konnten unsere Arbeit machen. Der erste Eindruck ist in Ordnung, aber wirklich wichtig wird es erst morgen und am Sonntag. Das Gefühl mit dem Auto ist in Ordnung, aber wir müssen abwarten, was im Qualifying passiert, um zu sehen, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen.»
Antonio Giovinazzi: «Die Sessions liefen bis zum Zwischenfall ziemlich gut. FP1 war nicht allzu schlecht und FP2 war eine Verbesserung, insgesamt ein guter Start ins Wochenende. Der Wind war ziemlich stark, ich hatte am Kurvenausgang ein wenig Untersteuern, berührte den Asphalt und verlor das Heck. Morgen ist ein weiterer Tag, wir müssen sehen, wie das Wetter sein wird und unsere Arbeit fortsetzen.»
Kimi Räikkönen: «Es war ein guter Tag, um wieder ins Auto zu kommen. Es hat sich nicht viel anders angefühlt als bei anderen Gelegenheiten, und die Arbeit, die wir geleistet haben, war nicht allzu schlecht. Die Dinge liefen reibungslos, die Bedingungen waren in Ordnung und wir konnten unsere Arbeit machen. Der erste Eindruck ist in Ordnung, aber wirklich wichtig wird es erst morgen und am Sonntag. Das Gefühl mit dem Auto ist in Ordnung, aber wir müssen abwarten, was im Qualifying passiert, um zu sehen, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen.»
Antonio Giovinazzi: «Die Sessions liefen bis zum Zwischenfall ziemlich gut. FP1 war nicht allzu schlecht und FP2 war eine Verbesserung, insgesamt ein guter Start ins Wochenende. Der Wind war ziemlich stark, ich hatte am Kurvenausgang ein wenig Untersteuern, berührte den Asphalt und verlor das Heck. Morgen ist ein weiterer Tag, wir müssen sehen, wie das Wetter sein wird und unsere Arbeit fortsetzen.»