Auf einen Blick
- Sauber kämpft um Motivation in schwieriger Saison vor dem Audi-Einstieg
- Neuer Unterboden soll signifikanten Fortschritt bringen für 2025
- Beide Fahrer werden nach drei Jahren ausgetauscht. Wohin zieht es sie?
Wer seit 59 Wochen oder 34 Rennen einem WM-Punkt nachjagt, lebt nur noch von Träumen und Schönredereien. Die meisten Hinwiler Fans haben die schreckliche Saison längst akzeptiert.
Der letzte Schuss: neuer Unterboden
Auch wenn das grosse Ziel der Audi-Einstieg 2026 ist, muss die Motivation der bald 800 Mitarbeiter jeden Tag aufrechterhalten werden. «Wir hoffen, dass wir mit unserem letzten Upgrade des Jahres weiter in die richtige Richtung gehen!» Ersatz-Teamchef Alunni Bravi hat gesprochen.
Wird Las Vegas in den kommenden Nachtstunden und den tiefen Temperaturen vielleicht zum «Höhepunkt» der Saison? Das Team, das mit einem leuchtenden «Flammenwerfer» antritt, redet nach den Windkanaltests beim neuen Unterboden von einem signifikanten Fortschritt bringen. Ja, er soll für 2025 die Basis für das «neue» Auto werden.
Superhirne gesucht
Die gute Nachricht: Beide Fahrer werden nach drei gemeinsamen Jahren ausgetauscht. Die grosse Frage: Kann man das Auto endlich verbessern? Oberchef Mattia Binotto sucht verzweifelt Ingenieure und Techniker.
Nur die «Superhirne» können den Boliden schneller machen. Mit Renndirektor Xevi Pujolar und Technikdirektor James Key scheinen die Wege in einer Sackgasse zu enden. Und da beginnen die wahren Probleme von Audi, das ab 1. Januar 2025 das alleinige Sagen im Zürcher Oberland hat. Die internen Sorgen mit dem Hauptkonzern VW (Entlassungen, Werksschliessungen) können offenbar ausgeblendet werden.
Bottas telefonisch gefeuert
Was machen jetzt die beiden nach Abu Dhabi (8. Dezember) entlassenen Fahrer? Valtteri Bottas (35) liebäugelt mit dem Job als dritter Mann bei Mercedes. Der 40-fache GP-Starter Christian Fittipaldi (53), der Neffe von Emerson Fittipaldi, in einem Podcast in Brasilien: «Aus dem engen Umfeld hört man, dass Mercedes-Chef Toto Wolff seinen früheren Siegesfahrer sogar als seinen persönlichen Berater ins Boot holt.»
Der Finne: «Um in eine andere Rennserie zu wechseln, ist es zu spät. Und als WM-Letzter öffnen sich kaum Türen!» Bottas hatte bis zuletzt um den Audi-Sitz gekämpft, aber seine zu hohen Forderungen führten zur Entlassung. «Man hat mich erst zwei Tage vor dem Bortoleto-Deal telefonisch informiert.»
Zhou oder Giovinazzi?
Auch bei Guanyu Zhou (25) ist die Zukunft offen. Der «Corriere della Sera» schrieb ihn kürzlich als Ersatzfahrer zu Ferrari. Dort hat man darauf (noch) nicht reagiert. Aber es wäre seltsam, wenn Maranello die jährliche Millionen-Mitgift aus China brauchen sollte. Ausser der Nobelwagen-Markt ist so wichtig.
Jetzt kommt auch ein anderer Ex-Sauber-Pilot neben Hamilton und Leclerc ins Spiel: Antonio Giovinazzi (30). Der Italiener holte in vier Jahren und 62 Rennen für Sauber und Alfa-Sauber immerhin 21 Punkte. 2023 erzielte Giovinazzi beim Ferrari-Comeback gleich den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.