Es ist schon nach 57 Runden unter Flutlicht Zeit, Klartext zu reden. Und zum Glück flüchtet sich Mercedes nach dem Horror-Start (5. Hamilton, 7. Russell) nicht in Ausreden. Chef Toto Wolff (51): «Das war einer unserer schlimmsten Tage im Rennsport. Uns fehlt überall das Tempo.»
Lewis: «Nur noch Nummer 4»
Nun, Hamilton wurde am Sonntag als Schnellster auf der Geraden mit 334,4 km/h gemessen. Aber eben: Wenn man dann nicht gut durch die Kurven kommt.
Der Brite, seit 25 Rennen sieglos: «Wir müssen mit der Tatsache leben, dass wir nur noch das viertschnellste Team sind. Und auf Red Bull fehlt uns sogar eine Sekunde. Das müssen wir schnell ändern, sonst …»
«Neuer» Mercedes in Imola
Für Wolff ist klar: «Red Bull fährt auf einem anderen Planeten. Das erinnert mich an unsere besten Jahre, als wir der Konkurrenz pro Runde eine Sekunde davon fuhren. Jetzt sind wir die Jäger und bei uns bleibt kein Stein auf dem anderen! Und bei uns wirft keiner das Handtuch.»
Gut gebrüllt. Aber der «neue» Mercedes (B-Version) kommt erst in Imola – dazwischen liegen jedoch noch vier Rennen!
Vasseur entsetzt über Zuverlässigkeit
Bei Ferrari ging die Chef-Premiere für Vasseur mit dem Motorknaller bei Leclerc und dem zu langsamen Sainz (4.) in die Hosen. Vasseur kann im Gegensatz zu den Alfa-Sauber-Zeiten die Schönrederei jetzt vergessen: «Wie sollten wir nach so einem Resultat nicht enttäuscht sein. Wir wussten, dass wir mit den Reifen ein Problem bekommen würden. Doch wir erwarteten sicher keine Sorgen mit der Zuverlässigkeit. Für Leclerc war der Ausfall natürlich auch ein Schock. Er wäre sicher Dritter geworden.»
Da es bei Ferrari keine Motorschäden gibt, soll jetzt die Batterie für das Rennende des Monegassen hinhalten. Vasseur zu Sainz: «Er fuhr ein solides Rennen.» Und jetzt? «Wir haben schon ein klares Bild der aktuellen Situation. Wir wissen, wo wir noch härter arbeiten müssen. Und das werden wir tun!»
Marko schwärmt von Aston Martin
Drei Stunden nach dem 36. Sieg verliess Sieger Max Verstappen Bahrain mit seinem Privatjet – Sechs-Stunden-Flug nach Nizza. An Bord auch Red Bull-Motorsportchef Marko. Der Grazer zu Blick: «Wir haben nach einem schwierigen Trainingsbeginn einen soliden Start hingelegt. Da ist aber noch Luft nach oben. Von Ferrari und Mercedes haben wir erwartet, dass sie uns hier kaum gefährlich werden können. Der Knaller ist diese Superform von Aston Martin mit einem Mercedes-Motor! Für mich war das Duell Alonso gegen Hamilton der Höhepunkt des Rennens!»