Formel-1-Einstieg gestaltet sich schwierig
Zehnerbande will Andretti nicht

War früher alles besser? Heute führen nur sehr wenige Wege in die Formel 1 – das muss der Andretti-Clan am eigenen Leib erfahren. Hier gehts zu Rogers Boxenstopp.
Publiziert: 05.03.2023 um 08:12 Uhr
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Wollen um jeden Preis in die Formel 1 einsteigen: Der Andretti-Clan mit Vater Mario (r.) und Michael.
Foto: AFP
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Es führen viele Wege nach Rom. Aber nur sehr wenige in die Formel 1. Seit dem Eintritt 2016 von US-Neuling Gene Haas, der sich in Europa in die alten Werksgebäude von Marussia einnistete, ist der GP-Zirkus eine verschworene Truppe.

Da passt, wenn es ums Geld geht, kein Stück Papier dazwischen. Und die Zehnerbande will auch weiter allein in der Manege ihre weltweite Show abziehen und den Milliardenkuchen unter sich verteilen. Neue Artisten sind nicht willkommen.

Keine Chance bei Sauber und Alpha Tauri

Das muss seit über drei Jahren der Andretti-Clan in Pennsylvania erfahren. Trotz grosser Erfahrung in anderen Serien, trotz viel Geld und Hersteller wie General Motors – die Türe zur Formel 1 bleibt geschlossen. Auch wenn der Weltverband FIA auf den Zirkus Druck macht.

Der einzige Weg ins Glück führt über den Kauf eines bereits aktiven Teams. Der Versuch bei Sauber scheiterte vor zwei Jahren kläglich. Bei Alpha Tauri würden andere Interessenten (Team Hightech aus der Formel 2 und Formel 3) zuerst berücksichtigt werden, wenn Alpha Tauri tatsächlich von Red Bull mal fallen gelassen würde. Aber so sieht es nicht aus.

Eintrittsgebühr erheblich erhöht

Und damit ja nichts passieren kann, wird die Eintrittsgebühr für ein neues Team von 200 auf über 500 Millionen Dollar erhöht.

Oh, wie war das früher einfacher und billiger. 1992 hatte ein Italo-Schuh- und Modeverkäufer (Sassetti von Andrea Moda) Lust, Formel 1 zu betreiben. Er kaufte alte Teile des zahlungsunfähigen Coloni-Teams. Man meldete sich beim Weltverband an, war bei 10 von 16 Rennen in der Vorqualifikation dabei, schaffte es aber mit Moreno nur in Monaco ins Feld.

Nach Schulden, Schlägereien unter den Teammitgliedern und der Verhaftung des Chefs ging eines der übelsten Formel-1-Kapitel zu Ende.

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