Aston Martin schockt Red Bull
«Grüner» Alonso packt Hammer aus: Bestzeit

Kann nach den zweimal 60 Trainings-Minuten in der Wüste von Bahrain schon ein erstes Formel-1-Fazit 2023 gezogen werden? Kaum. Aber Red Bull-Honda weiss bereits jetzt, dass der Aston Martin-Mercedes nicht zu unterschätzen ist.
Publiziert: 03.03.2023 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2023 um 18:24 Uhr
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Die Bilder vom 2. Training in Bahrain | Fernando Alonso stellt unter dem Flutlicht die beste Zeit auf.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Bahrain

Vor allem Altmeister und Vettel-Nachfolger Fernando Alonso (41) ist kaum zu stoppen. «Ich will meinen 33. Sieg», sagt der zweifache Weltmeister mit 356 WM-Schlachten. Und noch nie hat ein Fahrer mit mehr als 300 Rennen einen Grand Prix gewonnen. Schafft es Alonso vor Hamilton (311 Rennen)?

Alpine macht Dampf…

Kaum waren die 20 Fahrer im zweiten Training unter Flutlicht unterwegs, übernahmen mit Ocon und Gasly im Alpine zwei Fahrer, die schon beim Testen geblufft hatten, die Führung. Bis sie kurz danach vom Ferrari-Duo Leclerc und Sainz (im ersten Training Letzter) abgelöst wurden.

Ferrari schon unter Hochdruck

Bei den Italienern muss vom ersten Tag an abgeliefert werden. Die Italo-Presse ist gnadenlos. Wer seit 15 Jahren keinen WM-Titel mehr geholt hat, lebt ohne Schonzeit. Das weiss auch der neue Chef Fred Vasseur (54).

Seine Schönredereien aus der Alfa-Sauber-Zeit finden rund um Maranello nun keine Anhänger mehr. Jetzt müssen die Tatsachen oder eben klare Ansagen auf den Tisch.

Mercedes schwach – wie 2022

Im ersten Training hatte man bei Ferrari den neuen Heckflügel mit einer Stütze ausgepackt – doch das Auto von Leclerc vibrierte so stark, dass man schnell die alte Version mit zwei Stützen anschraubte.

Bei Mercedes kämpfen beide Autos mit dem nötigen Speed. Sie wissen (noch) nicht, warum man plötzlich schnell ist und dann wieder hinterherfährt. Ist es wirklich nur die Vorderachse? Das Rätseln ist gefährlich – und erinnert leider schon an 2022.

Guter Schumi-Nachfolger

Im zweiten Training gaben lange Hülkenberg und Magnussen im Haas-Ferrari eine schlechte Vorstellung ab. Bis beide mit dem weichen Gummi nach vorne spurteten. Und Schumi-Nachfolger Hükenberg sogar nach 26 Minuten die Spitze übernahm. Am Ende wurde der Deutsche starker Fünfter.

Vor Hülkenberg hatte sich kurz zuvor der verletzte Lance Stroll (24, angebrochene Handgelenke) im Aston Martin-Mercedes an die erste Stelle hingestellt.

Aber kaum wunderte man sich über die Überraschungen, tauchte «Opa» Fernando Alonso (41) auf – und fuhr Bestzeit. Vor dem Bullen-Duo Verstappen und Pérez.

Gleiches Trio wie am Morgen

Dieses Trio hatte schon die ersten 60 Minuten dominiert. Und man darf es schon jetzt behaupten: Alle Experten, die Aston Martin-Mercedes als Geheimfavoriten tippten (noch vor Mercedes), könnten recht behalten.

Die «Grünen» aus Silverstone sind kein Mittelfeld-Team mehr. Der Einkauf der besten Leute von Red Bull und Mercedes (Blick berichtete) scheint sich jetzt auszuzahlen.

Immer Ärger mit dem Gummi

Dem Pirelli-Reifen kommt auch 2023 vielleicht die grösste Bedeutung zu. Nach Bahrain hat man auf den sehr rauen Wüsten-Highway eher die härteren Mischungen (C1, C2, C3) geschleppt. Irgendwann wird der Beton-Pneu (C0) kommen, aber vor allem die weicheren Mischungen (C4, C5).

Doch darüber entscheiden nicht die Teams oder Fahrer, sondern nur der Reifen-Solist. Dass im Fahrerlager fast ständig die Gummi-Kritik anzutreffen ist, hängt eben oft von den Resultaten der geschlagenen Teams oder Fahrer ab!

Hätte die Formel 1 wie früher zwei Reifen-Hersteller, würde der Krach die ganze Saison anhalten.

Alfa-Sauber im Mittelfeld

Bei Alfa-Sauber scheint man sich irgendwo im fast unendlichen Mittelfeld einzunisten. Am Morgen gabs die Plätze 8 (Zhou) und 9 (Bottas). Direkt vor den beiden Werks-Mercedes.

Am Nachmittag bewegten sich die beiden Fahrer in der gleichen Region herum. Wie nach den Tests erwartet: Williams-Mercedes und Alpha Tauri-Honda werden wie 2022 das härteste Brot essen.

Pole-Mann gesucht!

Qualifikation am Samstag um 18 Uhr Lokalzeit (16 MEZ). Wer holt die erste Pole-Position? Es gibt mehrere Anwärter für eine schnelle Runde.

Hinwil jubelt dank Pourchaire

Am meisten jubelten die Hinwiler über die souveräne Pole Position ihres Ersatzfahrers Théo Pourchaire (19) in der Formel 2. Der französische Ersatzfahrer bei Alfa-Sauber war gleich um 0,751 Sekunden schneller als sein Landsmann Victor Martins. 10. Startplatz für den Walliser Ralph Boschung.

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