Von der ersten Minute war also Action auf der mit 6,003 Kilometer viertlängsten Strecke nach Spa (7,004 Kilometer), Jeddah (6,175) und Las Vegas (6,120) angesagt. Denn um 15 Uhr MEZ steigt ja schon der Kampf um die Pole-Position für den vierten WM-Lauf.
Schaumbad für Alpine
Erst nach 13 Minuten sahen wir Hamilton (38, Mercedes) auf der Strecke – nach zwei sofort abgebrochenen Versuchen. Und dann kam für den siebenfachen Champion noch eine rote Flagge – doch die Zeit lief erbarmungslos weiter!
Für den Unterbruch verantwortlich war Pierre Gasly (27) im Alpine, aus dessen Heck und Airbox plötzlich Flammen schlugen. Ein Schaumbad verwüstete den blauen Boliden. Die ersten drei Rennen waren die Franzosen ja mit einem pinkfarbenen Auto (Hauptsponsor BWT lässt grüssen) angetreten.
Gerüchte um Musiker Leclerc
Nach über 10 Minuten ging es endlich weiter. Da führte der bereits zweifache Saisonsieger Verstappen (25) vor Teamkollege Pérez (33) und den beiden Ferrari von Leclerc (25) und Sainz (28).
Der Leclerc ist unter die Musiker gegangen. Für eine Klavierkomposition bekam der Monegasse meist positive Kritik beim Musikanbieter Spotify. Neben der Strecke verfolgt ihn auch ein heisses Gerücht: Er soll sich schon mal Gedanken über einen Teamwechsel gemacht haben. Die Frage: Haben Sie schon mit Mercedes gesprochen? Leclerc: «Noch nicht!»
72 Schaltmanöver
Für die letzte halbe Stunde auf dem Stadtkurs mit den meisten Schaltmanövern (72), dem längsten Vollgasstück (2,2 Kilometer) und der höchsten Belastung für die Bremsen (neunmal über 2 g und zweimal über 4 g) raste die Meute wie gehetzt über die Piste. Man versuchte, dabei alle drei Gummimischungen zu testen.
Zhou lässt Bottas stehen
Für Alfa-Sauber geht es nach dem durchwachsenen Saisonstart um Wiedergutmachung. Immerhin konnte man sich am Ende im Mittelfeld festkleben: 10. Zhou, 13. Bottas. Da sollte man den ersten Teil der Qualifikation eigentlich überstehen. Schafft es dann der Chinese wieder, den Finnen zu schlagen?
Überraschungen in Sicht?
Weiter in guter Form sind die Aston Martin-Mercedes von Alonso (41) und Stroll (24). Nach 40 Minuten lag ein Überraschungsmann zwischen den «Grünen» an fünfter Stelle: Nyck de Vries (28) im Alpha Tauri-Honda. Später schmuggelte sich der Niederländer zudem zwischen die beiden Ferraris.
Auch WM-Schlusslicht Williams-Mercedes gab mit Albon (27) und Sargeant (22) ein starkes Lebenszeichen. Aber sensationell war eben nur Nyck de Vries (6.).