Bin Sulayem unter Druck
Sexismus-Vorwürfe gegen umstrittenen FIA-Boss

Seit Mohammed bin Sulayem (61) im Dezember 2021 neuer FIA-Präsident wurde, stand er immer wieder in den Schlagzeilen. Nun steht die nächste Episode an.
Publiziert: 27.04.2023 um 17:50 Uhr
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Mohammed bin Sulayem und der FIA drohen Ungemach.
Foto: Getty Images

Der FIA droht ein hausgemachter Sexismus-Skandal. Die ehemalige Generalsekretärin Shaila-Ann Rao soll in einem internen Brief mehrere Fälle von sexistischem Verhalten des – auch wegen eines Zwists mit der Formel 1 umstrittenen – FIA-Präsidenten geschildert haben.

Der englische «Telegraph» berichtet von den Vorwürfen, sprach mit Mitarbeitern und Funktionären, die ein Bild von «unberechenbarem und schikanösem Verhalten hinter den Kulissen» zeichnen. Eine Untersuchung hat die FIA bis heute nicht eingeleitet.

Bin Sulayem habe Rao, eine angesehene Anwältin in Motorsportkreisen, «sehr herablassend» behandelt. Er schrie sie vor anderen Teamchefs sowie Fahrern an und bezeichnete sie gegenüber Dritten immer wieder nur als «diese Frau». «Sie traute sich, vor anderen Leuten ‹nein› zu sagen, was ihn zu triggern schien.» Rao, die von Juni bis November 2022 Generalsekretärin der FIA war, habe sich von ihm «erniedrigt» gefühlt.

Altmodisch und konservativ?

Der FIA-Präsident wird in diesem Jahr zum zweiten Mal mit Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. Kürzlich gelangte eine alte Aussage an die Öffentlichkeit, wonach er «keine Frauen mag, die denken, schlauer als Männer zu sein». Seine Befürworter behaupten, er sei Produkt seiner Erziehung, nicht per se sexistisch. Dafür spricht, dass während seiner Amtszeit erstmals ein weiblicher CEO ernannt und eine Anlaufstelle für Gleichstellung, Vielfalt und Integration geschaffen wurde.

Seine Kritiker sagen, er wolle sich damit in der westlichen Welt nur in ein gutes Licht rücken. «Er ist sehr altmodisch. Sehr konservativ. Er mag generell keine Leute, die ihm die Stirn bieten, und schon gar keine Frauen.» Der Druck auf den ohnehin schon umstrittenen FIA-Präsidenten dürfte nach diesem Bericht kaum weniger werden. (dti)

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