Die 74. WM ist längst entschieden – und Dreifach-König Max Verstappen (26) wird immer lockerer. So auch nach seiner am Freitag verpassten Pole-Position fürs Texas-Rodeo (Sonntag ab 21 Uhr MEZ live auf Blick im Ticker).
Der Holländer: «Klar ärgert es mich doch, dass ich den besten Startplatz hergeschenkt habe, weil ich in der letzten Kurve zu weit über die Linien fuhr!»
Leclerc: Vier Siege aus 20 Pole-Positions
Ohne diese Track-Limit-Strafe (Rundenzeit gestrichen) wäre Super-Max um 0,005 Sekunden schneller gewesen als Charles Leclerc (26) im Ferrari. Und wenn der Monegasse ganz vorne steht, ist selten was passiert: Aus den bisher 20 Pole-Positions machte er nur 4 seiner total 5 Siege. Allein bei seinen letzten 10 Pole-Starts hatte der Rennsieger einen anderen Namen.
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Für Verstappen (bisher 30 Poles und 49 Siege) ist der Start aus der dritten Reihe fast eine Erholung: «Es macht nicht immer Spass, einfach davonzufahren. Ich liebe den Kampf, denn das sollte unser Geschäft sein. Zudem ist dies für mich und vor allem die Zuschauer unterhaltsamer!» Holt Max ausgerechnet am ersten Todestag von Red Bull-Gründer Didi Mateschitz (†78) den 50. Sieg für die Bullen?
Wie sagte Sir Lewis Hamilton (38) einst zu SonntagsBlick: «Die Fans glauben immer, eine Pole-Position macht mich glücklich. Okay, man wird damit für eine gute Runde ausgezeichnet. Aber die richtige Befriedigung gibt dir nur ein gewonnener Zweikampf im Rennen.» Der Brite grüsst nach 325 Rennen mit 104 Poles und 103 Siegen.
Ein Aussenseiter in der ersten Startreihe
In Austin ist zumindest in den Startrunden richtig Action angesagt: Kommen beide Ferrari heil aus der ersten Runde zurück? Über 150'000 Zuschauer sind live dabei, wenn auf den 56 Runden der Asphalt brennt. Mit einem heissen Aussenseiter in der ersten Startreihe: Lando Norris (23) im McLaren-Mercedes. Elf Podestplätze ohne Sieg sind genug. Norris fährt wie Russell (Mercedes) bereits seinen 100. Grand Prix.
Von den letzten vier Teams ist in Texas kaum eine echte Sensation zu erwarten. Beim WM-Siebten Williams-Mercedes fährt mit dem Thai Alexander Albon (27) der beste Pilot. Bei Alfa-Sauber ist immer einiges möglich, aber man brauchte fremde Hilfe (wie in Katar).
Bottas wird philosophisch
Bei Haas-Ferrari (mit dem 199-fachen GP-Starter Nico Hülkenberg, 36) klappts meist nur auf einer Runde. Und Schlusslicht Alpha Tauri-Honda verschenkt mit Yuki Tsunoda (23) und Comeback-Ricciardo (34) zu viele Chancen.
Der längst entzauberte Hinwiler Hoffnungsträger Valtteri Bottas (34), in beiden Austin-Qualifikationen (GP/Sprint) vom Chinesen Zhou geschlagen, übt Selbstkritik und wird sogar philosophisch. «Wenn du keine Punkte holst, beginnst du an dir zu zweifeln. Und noch schlimmer: Die Erfolglosigkeit frisst sich durch die Motivation im eigenen Team!»
PS: Obwohl der Andretti-Clan noch nicht in der Formel 1 ist, lief gestern im Toyota-Windkanal in Köln das erste GP-Modell der Amerikaner. Noch streiten FIA und FOM (Formula One Group) hinter den Kulissen über die Aufnahme eines 11. Teams.