Selbst WM-Leader Max Verstappen (24) wunderte sich beim Start am Sonntag sicher, dass vor ihm Valtteri Bottas den Mercedes nicht nach links legte, um den Holländer etwas zu blocken – und Teamkollege Lewis Hamilton (ebenfalls in der ersten Reihe) zu ziehen.
«Max bekam den Windschatten!»
Hamilton: «Ich dachte, dass Valtteri auf der anderen Seite vielleicht einen besseren Start haben könnte und ich versuchen kann, in seinen Windschatten zu kommen! Aber diesen hat Max bekommen – und dann machte ihm Valtteri auf der besseren Spur sogar noch den Weg frei. Und ich musste im Dreck weiterfahren.»
Der Plan des besser gestarteten Briten ging also schief, weil der Finne auf seiner 19. Pole-Position pennte – und dann noch einen draufsetzte: Er öffnete für seinen Hintermann im Red Bull-Honda auf den 811 Metern bis zur ersten Kurve auch noch die Türe. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Das war für Max doch eine ideale Busspur!»
«Wir hätten führen müssen»
Wolff: «So etwas darf einfach nicht passieren. Wir hatten zwei Autos vorne und nach der ersten Kurve hatten wir noch einen Wagen – und Max lag vorne! Klar, Red Bull hatte die bessere Pace, aber wenn wir in Führung gegangen wäre, hätten wir ihnen das Leben schwer gemacht!»
Dass Ricciardo inmitten der ersten Kurve dann Bottas noch umdrehte (und sich dafür später entschuldigte), ärgerte den superehrgeizigen Wolff noch mehr. «Das ist nervtötend und kostete uns viele Punkte für einen dritten oder vierten Platz!»
Max ist Gast bei Papa Piquet
So reiste Mercedes schon am Montag nach Sao Paulo, wo am nächsten Sonntag (18 Uhr) der 19. WM-Lauf stattfindet. Im Gepäck: Viel Frust und wenig Hoffnung, auch wenn man in der Team-WM noch einen Punkt Vorsprung hat.
Auch WM-Leader Verstappen (19 Punkte vor Lewis) flog mit seiner Freundin Kelly sofort nach Brasilien – zum dreifachen Weltmeister Nelson Piquet (69). Dieser ist der Vater der Lebensgefährtin von Max! Und auf der Farm wird man sicher noch einmal herzlich über den Bottas-Flop lachen.
Böse Worte nur am TV
Bereits in Le Castellet und Zandvoort hatte Bottas im direkten Kampf mit Red Bull zu wenig Härte gezeigt. Und dafür schon intern schlechte Noten kassiert.
Schade nur, dass in der offiziellen Pressemitteilung alles schöngeredet wird oder Flops einfach nicht erwähnt werden. Dafür schlägt man dann – wie jetzt – eben vor den TV-Mikrofonen (Sky) zu.