Der Mega-Deal wurde zum Rohrkrepierer: Der Andretti-Clan wird Sauber nicht übernehmen. Nun spricht Indycar-Teambesitzer Michael Andretti (59) erstmals darüber. Am Rande einer Fahrerpräsentation packt der Sohn von Formel-1-Legende Mario Andretti aus.
«Ich würde gern den Deckel auf einige dieser Gerüchte machen, wonach der Deal wegen finanzieller Gründe nicht zustande gekommen ist. Das ist nämlich von der Wahrheit weit entfernt. Damit hatte das nichts zu tun», sagt Andretti gemäss «motorsport-total».
«Wir konnten das nicht akzeptieren»
Vielmehr habe es Meinungsunterschiede gegeben, was die Kontrolle über das Hinwiler Unternehmen angeht (Andretti nannte es auf Englisch «Control Issues»). Aufgekommen seien diese «in den letzten Stunden der Verhandlungen. Das hat den Deal gekillt.»
Also hätte Andretti das Team demnach gekauft, aber nicht die volle Kontrolle gehabt. «Wir konnten das nicht akzeptieren!»
Wurde der geplante Stellenabbau verboten?
Genauso wie die aktuellen Besitzer, die schwedische Rausing-Familie mit Formel-1-Fan Finn an der Spitze, die Pläne von Andretti wohl nicht akzeptieren wollten und konnten. Offenbar sei das Vorhaben gewesen, 200 Arbeitsplätze abzubauen.
Zwar geht Andretti nicht im Detail auf die Kontrollprobleme ein. Aber der Schluss liegt nahe, dass dem geplanten Stellenabbau ein Riegel geschoben wurde.
Und die Familie Rausing (TetraPak-Besitzer) hatte eben auch eine astronomische Summe gefordert für den 80-Prozent-Anteil an Sauber Motorsport. Etwas mehr als eine halbe Milliarde Euro hätte der Deal Andretti über die nächsten fünf Jahre gekostet. Und wer das hinblättern soll, der erwartet natürlich, dass er nach Belieben schalten und walten kann.
Andretti will weiter in die Formel 1
Ein Engagement in der Königsklasse ist für «Andretti Autosport» damit aber nicht vom Tisch. «Ich habe immer gesagt: Wenn es nicht der richtige Deal für uns ist, dann machen wir es nicht. Und am Ende hat es halt nicht gepasst», sagt Andretti. «Wir halten weiterhin nach Gelegenheiten Ausschau. Ich gebe nicht auf.»