Auf einen Blick
- McLaren und Ferrari kämpfen um die Konstrukteur-WM-Krone
- Interne Querelen belasten den Teamgeist beider Teams
- McLaren hat 608 Punkte, Ferrari 584
Theoretisch könnte in Katar (mit Sprint) und Abu Dhabi auch noch Red Bull nach dem Titel greifen. Aber das Ein-Mann-Team hat mit 555 Zählern bereits 53 Punkte Rückstand auf Leader McLaren (608). Ferrari (584) hat nur 24 Punkte Rückstand.
Form spricht für Ferrari
So die nackten Zahlen. Aber wie steht es mit der Form und dem Teamgeist? In den letzten vier Rennen (mit zwei Sprints) holte Ferrari 143 Punkte, McLaren-Mercedes nur 93.
Und in beiden Lagern steht es um den Zusammenhalt wegen internen Querelen nicht besonders gut. Bei McLaren spürt Piastri, dass er gegen Norris vielleicht etwas zu stark benachteiligt wurde. Von Freundschaft spricht da niemand mehr.
«Redet mal Spanisch»
Noch dramatischer sieht es bei Ferrari aus. In Las Vegas ist am Funk der offene Krieg ausgebrochen. Leclerc liess in der Anfangsphase seinen Teamkollegen Sainz sofort vorbei. Der Monegasse wartete vergeblich auf die Dienste des bald scheidenden Piloten.
«Immer das gleiche Theater», wetterte Leclerc, «Vielleicht erklärt ihr es ihm mal auf Spanisch!» Teamchef Vasseur: «Wir werden und müssen die Situation noch in Amerika diskutieren!» Die Reifensorgen hätten allerdings nichts am Resultat (3. Sainz, 4. Leclerc) geändert.
Sainz: «Es tut immer mehr weh»
Während Hamilton (2.) seinen Mercedes-Abschied auf dem höchsten Niveau beenden will, hat der siebenfache Champion bei den Ferrari-Fans schon mal eine Euphorie für 2025 ausgelöst.
Und Sainz? «Es tut immer mehr weh, dass ich das Team nach vier Jahren verlassen muss. Jetzt, wo wir immer stärker werden, ist Schluss.» Klar, dass beim zukünftigen Williams-Star auch der Frust mitfährt.
Eigentümer entscheiden über Pérez
Dass sich McLaren und Ferrari um den Titel streiten, ist nur einem Fahrer zu verdanken: Sergio Pérez (34). Erst nach Abu Dhabi wird zwischen den beiden Red Bull-Eigentümern, der Yoovidhya-Familie (51 Prozent) und Mark Mateschitz (49 Prozent), über die Zukunft von Pérez entschieden.
Und nicht von Teamchef Horner oder Berater Marko. Aber das Urteil, was auch immer die finanziellen Umstände sind, muss auf schuldig lauten. Wer 251 Punkte Rückstand auf Weltmeister Verstappen hat, der hat das Team-Gold und die Bonuszahlungen für die Angestellten auf dem Gewissen.
McLaren – Ferrari 47:13
McLaren (986 Rennen, 188 Siege, 163 Pole-Positionen und 522 Podestplätze) – oder Ferrari (1096 Rennen, 248 Siege, 253 Pole-Positionen und 826 Podestplätze)?
Mit dem Resultat 2023 von Katar (mit einem Sprint) würde die Entscheidung schon vor dem Finale in Abu Dhabi am 8. Dezember fallen. Denn McLaren sammelte vor einem Jahr in Doha 47 Punkte, Ferrari nur 13. Vasseur: «Die Strecke passt nicht so gut zu unserem Auto. Aber wir geben nicht auf!»