Blick-Rangliste der grössten Piloten
Verstappen jetzt im Olymp der Besten – mit Luft nach oben

Die Frage wird die Formel-1-WM ab 1950 überleben: Wer ist der grösste Fahrer seit über 1123 Rennen? Und was sind die Kriterien für eine Rangliste der Top Ten? WM-Titel, GP-Siege, Auto, Fahrstil, Kampfgeist, Rennintelligenz, Konkurrenz, Persönlichkeit?
Publiziert: 20:33 Uhr
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Aktualisiert: 21:55 Uhr
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Max Verstappen feiert mit seinem Team den vierten WM-Titel in der Formel 1.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Die Emotionen der Fans gehen bei solchen Spielereien hoch. Wie 2018, als Blick zuletzt eine Rangliste veröffentlichte. Klar, dass diese nicht allen Fans passte. Wer seit Jahren für einen Piloten die Daumen drückt (oder drückte), der sieht seinen Liebling eben sehr weit vorne. Oder an der Spitze.

Max mit Luft nach oben

Nach dem souveränen vierten WM-Titel von Max Verstappen (27) im Red-Bull-Honda tauchte in Las Vegas natürlich die alte Frage auf: Ist der Holländer jetzt der Grösste?

Wir sagen nein. Noch nicht. Aber der Mann mit dem unheimlichen Kampfgeist, der aussergewöhnlichen Fahrzeugkontrolle und 2024 mit den wenigsten Fehlern ist mit 62 Siegen auf dem steilen Weg nach oben. Und diesmal profitierte Super-Max sicher nicht vom besten Auto. Wie einst der vierfache Red-Bull-Champion Sebastian Vettel.

Hamilton: Stärkster Fahrer

«Nur wenn man kämpfen muss, macht es Spass. Wie früher mit Alonso und in den tollen Mercedes-Zeiten mit Verstappen», sagt der bald 40-jährige Sir Lewis Hamilton.

Roger Benoits Rangliste der besten Formel-1-Fahrer seit 1950

1. Juan Manuel Fangio († Arg) Weltmeister 1951, 1954, 1955, 1956, 1957
2. Ayrton Senna († Bra) Weltmeister 1988, 1990, 1991
3. Sir Lewis Hamilton (Gb) Weltmeister 2008, 2014, 2015, 2017, 2018, 2019, 2020
4. Alain Prost (Fr) Weltmeister 1985, 1986, 1989,1993
5. Michael Schumacher (De) Weltmeister 1994, 1995, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004
6. Max Verstappen (Ho) Weltmeister 2021, 2022, 2023, 2024
7. Jim Clark († Gb) Weltmeister 1963, 1965
8. Sir Stirling Moss (= Gb) Vizeweltmeister 1955, 1956, 1957, 1958
9. Sebastian Vettel (De) Weltmeister 2010, 2011, 2012, 2013
10. Fernando Alonso (Sp) Weltmeister 2005, 2006

1. Juan Manuel Fangio († Arg) Weltmeister 1951, 1954, 1955, 1956, 1957
2. Ayrton Senna († Bra) Weltmeister 1988, 1990, 1991
3. Sir Lewis Hamilton (Gb) Weltmeister 2008, 2014, 2015, 2017, 2018, 2019, 2020
4. Alain Prost (Fr) Weltmeister 1985, 1986, 1989,1993
5. Michael Schumacher (De) Weltmeister 1994, 1995, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004
6. Max Verstappen (Ho) Weltmeister 2021, 2022, 2023, 2024
7. Jim Clark († Gb) Weltmeister 1963, 1965
8. Sir Stirling Moss (= Gb) Vizeweltmeister 1955, 1956, 1957, 1958
9. Sebastian Vettel (De) Weltmeister 2010, 2011, 2012, 2013
10. Fernando Alonso (Sp) Weltmeister 2005, 2006

In Las Vegas wurde der 105-fache GP-Sieger, der Teamkollege Russell am Sonntag nie ausruhen liess und als Zweiter ins Ziel kam, von den Fans zum «Fahrer des Tages» gewählt.

Fangio klare Nummer 1

Noch liegt der Brite hinter der klaren Nummer 1, Juan Manuel Fangio (starb 1995 in Buenos Aires). Der krummbeinige Argentinier hatte seine fünf Titel auf verschiedenen Automarken (Alfa-Romeo, Maserati, Mercedes und Ferrari) geholt.

Zudem hatte er mit Sir Stirling Moss (starb 2020) einen verdammt harten Rivalen. Der Engländer wurde damals in sieben Jahren viermal Vize-Weltmeister und dreimal WM-Dritter. Das reicht mit seinen 16 Siegen locker zu Blick-Rang acht.

Duelle Senna – Prost

Mit Ayrton Senna (starb 1994) liegt der weltweit wohl populärste Rennfahrer weiter auf Platz zwei. Die Duelle des emotionalen Brasilianers gegen Alain Prost bleiben unvergessen und sind legendär.

Der Franzose, als der «Professor» unterwegs, gilt für viele als immer noch der beste Lenkraddreher. Auch hinter den Kulissen. Ein schwieriger Charakter, aber ein begnadeter Pilot.

Schumi fehlte Konkurrenz

Michael Schumacher fehlte bei seinen fünf Ferrari-Titeln im stärksten Auto mit Teamkollege Barrichello von 2000 bis 2005 die echte Konkurrenz.

Mit Fernando Alonso (43) schliessen wir die Top Ten ab. Der zweifache Weltmeister verpasste zudem drei weitere Titel um insgesamt acht WM-Punkte. Der dienstälteste Fahrer, der am Sonntag in Katar im Aston Martin zum 400. Mal zu einem Grand Prix startet, verdient sich einen Top Ten Platz.

Lotus-Dauerbrenner Clark

Genau wie der unverwüstliche Schotte Jim Clark, der immer für Lotus fuhr – und im April 1968 in Hockenheim mit einem Formel-2-Auto tödlich verunglückte. Sir Jackie Stewart: «Jimmy war einer der Grössten, der je gefahren ist.»

Clarks 7. Platz ist unbestritten, während sein Landsmann Stewart (wegen Verstappen) aus den Top Ten flog. 

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