Auf einen Blick
- Verstappen zieht nach Titeln mit Prost und Vettel gleich
- Verstappen als Schiedsrichter im Mercedes-Ferrari-Duell
- 2989,5 Punkte und 112 Podestauftritte für Verstappen
Jetzt steht der Max Verstappen nach Titeln auf der gleichen Stufe wie Alain Prost (1985, 1986, 1989, 1990) und Sebastian Vettel (2010 – 2013).
Das Rennen in Las Vegas war keine WM-Entscheidung. Die 50 Runden wurden für den einzigen Rivalen, Lando Norris (24) im McLaren-Mercedes, zu einer Demütigung. Der Brite hatte nie eine echte Chance, in das grosse Marken-Duell zwischen Mercedes und Ferrari einzugreifen. Dort vorne spielte Verstappen den lockeren «Schiedsrichter». Lewis Hamilton fuhr von Platz 10 auf Rang zwei und wurde zum Fahrer des Tages gewählt.
Im Ziel jubelte Verstappen als Fünfter. Mehr musste Super-Max, der vom Start weg (wo er neben Norris losfuhr) nichts tun. Den Grundstein hatte Verstappen vor drei Wochen bei seiner ausserirdischen Regen-Show in Brasilien gelegt. Übrigens: Schon bei den beiden ersten Rennen in Las Vegas wurden mit Nelson Piquet 1981 und Keke Rosberg 1982 zwei Weltmeister gekrönt. Damals wurde noch auf dem Parkplatz des Ceasars Palace gefahren.
Selbst seine grössten Kritiker verneigten sich vor der Leistung des 62-fachen Grand-Prix-Siegers. Wenn einer 17 Mal hintereinander den Rundenrekord verbessert, fehlen die Vergleiche zu den besten der Zunft.
Norris' verpasstes Lob
Leider hat es in São Paulo der böse geschlagene Norris verpasst, die Leistung seines Freundes (neben der Piste) zu würdigen. «Für eine solche Leistung braucht es auch sehr viel Glück!» Das waren die falschen Worte eines Verlierers, der mental nie in der Lage war, die zehn sieglosen Rennen des Holländers in Serie seit Spanien wirklich auszunutzen.
Für die Zukunft geben die Experten eher seinem McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri die besseren Titelchancen.
Wie weiter bei Red Bull?
Und Verstappen? Er hat noch bis 2028 einen Vertrag bei Red Bull. Ob er diesen erfüllen wird, steht in den Sternen. Den internen Krach, eine böse Schlammschlacht bei den Bullen, hat er monatelang ertragen – und dabei seinen Förderer Dr. Helmut Marko (81) immer in Schutz genommen. «Wenn Helmut gehen muss, bin ich auch weg», sagte der Mann mit jetzt bereits 2989,5 Punkten und 112 Podestauftritten.
Und Marko sagte nach dem grossen Tag in der Spielhölle von Las Vegas, was viele im Zirkus dachten: «Diese vierte WM-Krone gehört nicht Red Bull. Sie geht allein auf das Konto von Max Verstappen. Fahrerisch kann ihm seit Jahren kein Pilot das Wasser reichen. Er ist ein Ausnahmetalent, wie es die Formel 1 noch selten gesehen hat!»
Und neben der Piste hat es Max endlich verstanden, nicht immer auszuflippen, die Sache auch emotional mal ruhiger anzugehen. Diese Reife, diese Autokontrolle machen ihn auch für die nächsten Jahre gefährlich. Man darf sich schon auf 2025 freuen.