Um es vorwegzunehmen: Max Verstappen ist auf die ganze Saison gesehen ein verdienter Weltmeister. Auch wenn er im Wüstenfinale einen Lotto-Sechser mit Zusatzzahl brauchte.
Und die letzten goldenen Zahlen 2021 wurden ihm vom Latifi-Crash und dem überforderten Rennleiter Masi zugespielt. Denn dieser verlor auf den letzten 25 Kilometern die Nerven und versagte. Dann übernahm Hitchcock die Regie – und lieferte der TV-Welt ein Ende, wie es sich keiner vorstellen konnte.
Aber Mercedes machte im skandalösen Funk-Tohuwabohu (Wolff, Masi, Horner) einen Funkspruch zu wenig – an Bottas!
Spätestens als Masi den fünf Autos erlaubte, die zwischen Hamilton und Verstappen lagen, sich zurückzurunden, hätten bei Toto Wolff die Alarmglocken läuten müssen. Denn mit 44 Runden alten Reifen hatte Lewis gegen Max mit frischem weichem Gummi für die letzte Runde keine Chance.
Da hat Wolff versagt. Und die Puristen und Moralapostel müssen jetzt nicht mehr weiterlesen. Ja, Wolff hätte nur Bottas einen der vielen Codes funken sollen: P 21 – oder eben Auto ausrollen lassen. Einfacher geht ein schmutziger Trick nicht. Masi wäre gezwungen gewesen, das Safety Car draussen zu lassen. Bis ins Ziel.
Die Chance, nach Latifis Crash sofort das Rennen mit Rot abzubrechen, hatte Masi längst verpasst. Bei einem Neustart hätte der Sport die heissesten zwei oder drei Runden aller Zeiten gesehen – mit gleichen Reifen-Waffen!
Eines ist klar: Diese WM hätte Flavio Briatore nicht verloren! 2008 beim Crashgate in Singapur bat er Piquet, eine Gelbphase auszulösen (damit Alonso siegen konnte). Dass Piquet gleich den Renault zerstörte, gehörte nicht zum Plan! Briatore wurde jahrelang gesperrt. Wolff hätte niemand was nachweisen können.
Weil ja auch kein Mensch das dramatische Ende gekannt hätte!