Das epische Saisonfinale in der Formel 1 hallt auch Tage nach der Zielflagge noch nach. Jetzt schaltet sich sogar der Motorsport-Weltverband ein: FIA-Präsident Jean Todt (75) leitete am Mittwochabend an seinem zweitletzten Arbeitstag vor seinem Abgang als Verbands-Boss nach 12-jähriger Amtszeit eine Untersuchung der Geschehnisse in Abu Dhabi ein, die am Ende Max Verstappen (24, Red Bull) vor Lewis Hamilton (36, Mercedes) zum Weltmeister machten.
Derweil gibt Mercedes auf: Die Silberpfeile verzichten darauf, ihren Protest weiterzuziehen und gratulieren Verstappen zum Weltmeistertitel. «An Max Verstappen und Red Bull Racing: Wir möchten unseren aufrichtigen Respekt für Eure Erfolge in diesem Jahr zum Ausdruck bringen. Ihr habt diese Saison zu einem absolut epischen Formel-1-Titelkampf gemacht», hiess es in einer Mitteilung: «Max, wir gratulieren Dir und Deinem gesamten Team herzlich. Wir freuen uns darauf, unseren Wettkampf in der nächsten Saison fortzusetzen.»
Und weiter erklärt der Rennstall: «Wir sind im Sinne der sportlichen Fairness in Berufung gegangen und wir haben seitdem einen konstruktiven Dialog mit der FIA und der Formel 1 geführt, um in Zukunft für Klarheit zu sorgen. Deshalb begrüssen wir die Entscheidung der FIA, eine Kommission ins Leben zu rufen, um die Geschehnisse in Abu Dhabi gründlich zu analysieren und die Robustheit der Regularien, die Kontrolle und die Entscheidungsfindung in der Formel 1 zu verbessern. Zudem begrüssen wir, dass die FIA die Teams und Fahrer eingeladen hat, daran teilzunehmen.»
Mercedes will «eine bessere Formel 1 schaffen»
Man wolle aktiv mit der Kommission zusammenarbeiten, «um eine bessere Formel 1 zu schaffen – für alle Teams und alle Fans, die diesen Sport so sehr lieben wie wir. Dabei steht die FIA in der Verantwortung und wir ziehen hiermit unsere Berufung zurück.»
Liebe Formel 1-Gemeinde und Fans,
als wir am Sonntag aus Abu Dhabi abgereist sind, konnten wir noch immer nicht fassen, was dort gerade passiert war. Natürlich gehört es dazu, auch mal ein Rennen zu verlieren. Aber es ist etwas ganz anderes, wenn man den Glauben an den Rennsport selbst verliert.
Gemeinsam mit Lewis haben wir sorgfältig abgewogen, wie wir auf die Ereignisse beim Saisonfinale der Formel 1 reagieren sollten. Wir lassen uns seit jeher von unserer Liebe für diesen Sport leiten und wir glauben, dass jeder Wettkampf auf der Basis von sportlicher Leistung entschieden werden sollte. Am Sonntag hatten jedoch viele – unter anderem auch wir – das Gefühl, dass es nicht richtig war, wie sich die Dinge entwickelt haben.
Der Grund für unseren Protest gegen das Rennergebnis am Sonntag war eine neue Anwendung der Safety-Car-Regeln, die das Rennergebnis beeinträchtigte, nachdem Lewis fast das gesamte Rennen lang verdient geführt hatte und damit auf Titelkurs war.
Wir sind im Sinne der sportlichen Fairness in Berufung gegangen und wir haben seitdem einen konstruktiven Dialog mit der FIA und der Formel 1 geführt, um in Zukunft für Klarheit zu sorgen. Es geht darum, dass alle Teilnehmer die Regeln kennen, unter denen sie Rennen fahren, und ihnen gleichzeitig auch klar ist, wie diese Regeln durchgesetzt werden. Deshalb begrüssen wir die Entscheidung der FIA, eine Kommission ins Leben zu rufen, um die Geschehnisse in Abu Dhabi gründlich zu analysieren und die Robustheit der Regularien, die Kontrolle und die Entscheidungsfindung in der Formel 1 zu verbessern. Zudem begrüssen wir, dass die FIA die Teams und Fahrer eingeladen hat, daran teilzunehmen.
Das Mercedes-AMG Petronas Team wird aktiv mit der Kommission zusammenarbeiten, um eine bessere Formel 1 zu schaffen – für alle Teams und alle Fans, die diesen Sport so sehr lieben wie wir. Dabei steht die FIA in der Verantwortung und wir ziehen hiermit unsere Berufung zurück.
An Max Verstappen und Red Bull Racing: Wir möchten unseren aufrichtigen Respekt für Eure Erfolge in diesem Jahr zum Ausdruck bringen. Ihr habt diese Saison zu einem absolut epischen Formel 1-Titelkampf gemacht. Max, wir gratulieren Dir und Deinem gesamten Team herzlich. Wir freuen uns darauf, unseren Wettkampf in der nächsten Saison fortzusetzen.
Obwohl die Fahrer-Weltmeisterschaft nicht das Ende gefunden hat, das wir uns gewünscht haben, möchten wir abschliessend festhalten, dass wir nicht stolzer auf unser Team sein könnten.
Lewis, Du bist der grösste Rennfahrer in der Geschichte der Formel 1 und Du hast Dir in jeder einzelnen Runde dieser unglaublichen Saison die Seele aus dem Leib gefahren. Du bist ein tadelloser Sportsmann und ein Vorbild für Millionen von Menschen überall auf der Welt. Wir ziehen unseren Hut vor Dir.
Valtteri, Du warst ein wichtiger Teil dieses Teams und hast dabei mitgeholfen, fünf Konstrukteurs-Weltmeisterschaften in ebenso vielen Saisons zu gewinnen. Herzlichen Dank für Deinen bemerkenswerten Beitrag zu unserer Motorsport-Geschichte. Kiitos, Valtteri.
Zu guter Letzt richten wir uns an all die begabten und leidenschaftlichen Frauen und Männer des Mercedes-AMG Petronas F1 Teams in Brackley und bei High Performance Powertrains in Brixworth: Ihr habt mit dem Gewinn des achten Konstrukteurs-Titels in Folge ein historisches Kapitel in der Silberpfeil-Geschichte geschrieben. Das ist eine beispiellose Leistung. Kurz gesagt: Es ist grandios – Ihr seid der Hammer!
Liebe Formel 1-Gemeinde und Fans,
als wir am Sonntag aus Abu Dhabi abgereist sind, konnten wir noch immer nicht fassen, was dort gerade passiert war. Natürlich gehört es dazu, auch mal ein Rennen zu verlieren. Aber es ist etwas ganz anderes, wenn man den Glauben an den Rennsport selbst verliert.
Gemeinsam mit Lewis haben wir sorgfältig abgewogen, wie wir auf die Ereignisse beim Saisonfinale der Formel 1 reagieren sollten. Wir lassen uns seit jeher von unserer Liebe für diesen Sport leiten und wir glauben, dass jeder Wettkampf auf der Basis von sportlicher Leistung entschieden werden sollte. Am Sonntag hatten jedoch viele – unter anderem auch wir – das Gefühl, dass es nicht richtig war, wie sich die Dinge entwickelt haben.
Der Grund für unseren Protest gegen das Rennergebnis am Sonntag war eine neue Anwendung der Safety-Car-Regeln, die das Rennergebnis beeinträchtigte, nachdem Lewis fast das gesamte Rennen lang verdient geführt hatte und damit auf Titelkurs war.
Wir sind im Sinne der sportlichen Fairness in Berufung gegangen und wir haben seitdem einen konstruktiven Dialog mit der FIA und der Formel 1 geführt, um in Zukunft für Klarheit zu sorgen. Es geht darum, dass alle Teilnehmer die Regeln kennen, unter denen sie Rennen fahren, und ihnen gleichzeitig auch klar ist, wie diese Regeln durchgesetzt werden. Deshalb begrüssen wir die Entscheidung der FIA, eine Kommission ins Leben zu rufen, um die Geschehnisse in Abu Dhabi gründlich zu analysieren und die Robustheit der Regularien, die Kontrolle und die Entscheidungsfindung in der Formel 1 zu verbessern. Zudem begrüssen wir, dass die FIA die Teams und Fahrer eingeladen hat, daran teilzunehmen.
Das Mercedes-AMG Petronas Team wird aktiv mit der Kommission zusammenarbeiten, um eine bessere Formel 1 zu schaffen – für alle Teams und alle Fans, die diesen Sport so sehr lieben wie wir. Dabei steht die FIA in der Verantwortung und wir ziehen hiermit unsere Berufung zurück.
An Max Verstappen und Red Bull Racing: Wir möchten unseren aufrichtigen Respekt für Eure Erfolge in diesem Jahr zum Ausdruck bringen. Ihr habt diese Saison zu einem absolut epischen Formel 1-Titelkampf gemacht. Max, wir gratulieren Dir und Deinem gesamten Team herzlich. Wir freuen uns darauf, unseren Wettkampf in der nächsten Saison fortzusetzen.
Obwohl die Fahrer-Weltmeisterschaft nicht das Ende gefunden hat, das wir uns gewünscht haben, möchten wir abschliessend festhalten, dass wir nicht stolzer auf unser Team sein könnten.
Lewis, Du bist der grösste Rennfahrer in der Geschichte der Formel 1 und Du hast Dir in jeder einzelnen Runde dieser unglaublichen Saison die Seele aus dem Leib gefahren. Du bist ein tadelloser Sportsmann und ein Vorbild für Millionen von Menschen überall auf der Welt. Wir ziehen unseren Hut vor Dir.
Valtteri, Du warst ein wichtiger Teil dieses Teams und hast dabei mitgeholfen, fünf Konstrukteurs-Weltmeisterschaften in ebenso vielen Saisons zu gewinnen. Herzlichen Dank für Deinen bemerkenswerten Beitrag zu unserer Motorsport-Geschichte. Kiitos, Valtteri.
Zu guter Letzt richten wir uns an all die begabten und leidenschaftlichen Frauen und Männer des Mercedes-AMG Petronas F1 Teams in Brackley und bei High Performance Powertrains in Brixworth: Ihr habt mit dem Gewinn des achten Konstrukteurs-Titels in Folge ein historisches Kapitel in der Silberpfeil-Geschichte geschrieben. Das ist eine beispiellose Leistung. Kurz gesagt: Es ist grandios – Ihr seid der Hammer!
Weiterhin im Fokus der Diskussionen: Die Rolle von Rennleiter Michael Masi, der den GP in Abu Dhabi nach einer Safety-Car-Phase in der letzten Runde noch einmal freigab und Verstappen so die Chance eröffnete, sich gegen Hamilton zum Weltmeister zu krönen. Aber auch die beiden Teamchefs Toto Wolff (Mercedes) und Christian Horner (Red Bull) geraten für ihr Verhalten in die Kritik. Die beiden redeten während des Rennens über Funk auf Masi ein, zwischenzeitlich ging es auf der Frequenz wie auf einem Basar zu.
Wie wenn die Trainer mit dem Schiedsrichter verhandeln
Das missfällt den F1-Bossen – und darum soll damit bald Schluss sein. «Das ist so, als würden die Trainer beim Fussball mit dem Schiedsrichter verhandeln», so Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn bei «Auto Motor Sport». «Es kann nicht angehen, dass die Teamchefs während des Rennens Michael so unter Druck setzen.»
Brawn deutlich: «Wir werden diesen Kontakt im nächsten Jahr unterbinden.»
Ob Masi anders entschieden hätte, wenn er nicht von den beiden Teamchefs bedrängt worden wäre? Wir werden es nie erfahren. Ob das Weltmeister-Rennen einen anderen Ausgang genommen hätte? Ebenfalls nicht.
Zwei Beobachter haben noch einmal ganz andere Ideen. «Ich wünschte sie könnten diesen Weltmeistertitel teilen», sagt etwa Sky-Experte Martin Brundle (62). Der Ex-F1-Pilot (9 Podestplätze) sieht in Verstappen einen verdienten Champion. «Natürlich! Er hat während der Saison 652 Runden geführt, Hamilton 303. Er war an 15 Rennwochenenden die Nummer 1 der Fahrerwertung, er hat 10 Rennen gewonnen.»
Aber auch Sir Lewis Hamilton wäre ein würdiger Weltmeister. «Er hätte es genauso verdient.» Auch Alpine-Fahrer Fernando Alonso (40) würde am liebsten «die Trophäe halbieren. Wenn es eine Saison gibt, wo das Sinn macht, dann diese.»