Nicholas Latifi erlebt eher eine Saison zum Vergessen. Der Kanadier mit iranischen und italienischen Wurzeln schliesst das Jahr als 17. in der Fahrerwertung ab, holt in seinem zweiten Formel-1-Jahr immerhin seine ersten sieben Punkte. Doch er hat fast immer das Nachsehen gegen den Neo-Mercedes-Piloten George Russell (23) und gesprochen wird nur über seinen folgenschweren Crash im WM-Final von Abu Dhabi.
Im intensiven Duell mit Mick Schumacher (22) wurden seine Reifen dreckig, er hatte keinen Grip mehr und flog von der Strecke ab. «Ich habe mein eigenes Rennen ruiniert», so Latifi. Der Rest ist bekannt: Es kommt zu einer Safety-Car-Phase, Rennleiter Michael Masi fällt die umstrittene Entscheidung, das Rennen neu zu lancieren, was Max Verstappen den WM-Titel einbringt.
Schwerreiche Familie
Dass der 26-Jährige überhaupt Formel-1-Rennen bestreiten darf, habe er dem Geld seines Vaters zu verdanken, würden böse Zungen sagen. Er wächst in einer schwerreichen Familie auf. Seine Mutter Marilena ist Teil der milliardenschweren Saputo-Familie, Vater Michael ist der CEO eines kanadischen Lebensmittelherstellers.
Mit 13 Jahren hat Latifi seine Karriere im Kartfahren relativ spät lanciert. Danach kämpfte er sich unter anderem über die Formel 3 und Formel 2 bis in die Königsklasse. Während Nicholas’ Zeit in der Formel 2 investierte sein Vater rund 270 Millionen US-Dollar in die McLaren-Gruppe. Natürlich wurden gleich Gerüchte laut, dass er seinem Sohnemann so einen Sitz kaufen wolle.
Doch anders als bei den Landsmännern Lawrence und Lance Stroll bei Aston Martin, habe Latifi Senior aus persönlichen Interesse ins Unternehmen investiert – nicht in den Rennstall. Papas Portemonnaie wird bei seinem schnellen Aufstieg in die F1 aber sicher nicht gestört haben. (smi)