Franz Tost (67) verlässt die Formel 1 nach 18 Jahren und 17 Fahrern. Der Tiroler Teamchef von Toro Rosso und jetzt Alpha Tauri-Honda hinterlässt ein grosses Vermächtnis. Seine Fahrer verneigen sich vor ihm: «Er war immer streng, direkt, aber korrekt. Ich habe ihm viel zu verdanken», lobt ihn auch Max Verstappen.
Der nimmermüde Mann, der Urlaub und freie Tage hasst, sagte mir einmal: «Ich habe nichts dagegen, wenn Piloten Unfälle bauen. Aber schnell müssen sie sein!»
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Und sein vielleicht wichtigster Satz für die Formel 1: «Du musst zwischen deinen zwei Fahrern immer eine grosse Portion Spannung spüren. Sonst bist du als Team verloren.»
Bis zu 0,3 Sekunden langsamer
Und für die Experten ist klar, dass eine Art Bruderliebe beide Piloten um bis zu 0,3 Sekunden langsamer macht pro Runde. Es ist also Gift, wenn sich zwei Fahrer zu gut verstehen.
Bei Hamilton und Rosberg ist die Partnerschaft sogar in die Kategorie Hass abgedriftet (was selbst Teamchef Wolff später zugab).
Harmonische Stimmung bei Alfa-Sauber
Das Paradebeispiel für eine zu harmonische Beziehung der Fahrer lieferte seit 2021 Alfa-Sauber. Der Chinese Guanyu Zhou hängt seit seinem GP-Start fast am Rockzipfel seines finnischen Vorbildes Valtteri Bottas.
Während sich bei anderen Teams die Fahrer selbst beim Abendessen aus dem Weg gehen, sieht man das Hinwiler Paar stets zusammen. Fast unheimlich.
Wo ist da eine (nicht immer gesunde) Rivalität zu spüren? Wie etwa zwischen Leclerc und Sainz, Hamilton und Russell, Norris und Piastri oder Hülkenberg und Magnussen? Verstappen ist so dominant, dass er Pérez bei Red Bull einfach links liegen lässt. Ocon und Gasly (Alpine) können sich seit der Jugend nicht ausstehen. Und Alonso spielt bei Aston Martin seine Vorherrschaft so aus, dass Besitzersohn Stroll sich nicht beschweren kann.