Sie kassieren Millionen für ihr Talent
Nummer 2 – oder der Pakt mit dem Teufel

Kaum musste ein Fahrer mal zurückstecken, geht das ewige Theater um die Nummer-2-Position in den Teams (was natürlich alle dementieren) wieder los. Aber das stört die Teamleader kaum.
Publiziert: 24.05.2022 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2022 um 18:42 Uhr
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Ein Bild, das alles sagt: Rubens Barrichello (r.) winkt in Spielberg 2002 sichtlich angesäuert vom Podest herunter. Neben ihm steht Sieger Michael Schumacher (l.), der das Rennen mit 0,8 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen gewann.
Foto: imago images/Sammy Minkoff
Roger Benoit

Wer erinnert sich nicht an den Jammerer Nummer 1, Rubens Barrichello (wurde am Montag 50)? Der Brasilianer war sechs Jahre lang, von 2000 bis 2005, der Diener seines Herrn bei Ferrari, Michael Schumacher (53).

Barrichello beklagte sich immer wieder über seine Rolle, während in dieser Phase Schumi fünfmal Weltmeister wurde – und Barrichello zweimal Vizechampion. Klar, der rote Befehl in Zeltweg 2002 («Lass Michael für die WM vorbei!») war bei sechs Rennen unnötig und wurde auch bestraft.

Bottas wieder glücklich

Fünf Jahre war Valtteri Bottas (32) bei Mercedes die Nummer 2 hinter Sir Lewis Hamilton (37). Nur einmal, in Sotschi 2018, kam die Stallorder wirklich zum Tragen. Doch damit muss eine Nummer zwei einfach leben können. Für ihr Talent, und mehr nicht, kassieren sie fürstliche Gehälter oder eben Millionen.

Pérez muss einfach punkten!

Am Ende musste der Finne zugeben: «Lewis war einfach besser!» Und jetzt holt der wieder glückliche bei Alfa-Sauber auf eindrückliche Art und Weise die «verlorenen» Jahre nach. Hut ab.

In Barcelona beklagte sich Pérez (bisher zwei Siege) über die Stallorder. Weil Verstappen (24 Siege, allein vier dieses Jahr) dauernd im Kampf gegen Russell das DRS (aufklappbarer Heckflügel) versagte, liess man Pérez den Holländer überholen – und der packte den Briten problemlos. Dann wurde eben wieder die Hackordnung für den Weltmeister hergestellt. Die Nummer-2-Piloten wurden eingestellt, um hoch zu punkten oder im Notfall die Rolle des Teamleaders zu übernehmen.

Sainz fehlt die grosse Klasse

Das war so logisch wie die klare Nummer-1-Position bei Ferrari für Leclerc. Kurz: Teamkollege Sainz (neun Podestplätze, kein Sieg) hat einfach nicht die Klasse des Monegassen.

Am interessantesten ist jetzt die Team-Situation bei Mercedes. Dort hat man beide WM-Titel noch nicht abgeschrieben. Chef Toto Wolff: «Wir werden alle noch überraschen!»

Russell führt mit 74:46

Nach Punkten liegt George Russell (2022 immer in den Top five) mit 74:46 gegen Hamilton vorne. Doch bis jetzt hatte der «Neuling» stets das Glück auf seiner Seite – wie auch in Barcelona, wo Hamilton sofort von Magnussen «abgeschossen» wurde – und trotz einer Minute Rückstand noch Fünfter wurde.

Wolff: «Er hätte ohne den Zwischenfall nach Leclercs Ausfall um den Sieg fighten können!» Aber Lewis weiss – er muss gegen den «zukünftigen Weltmeister» (so einst Niki Lauda zu Blick) seine alte Kampfkraft finden und wieder ans Limit gehen, um Russell wirklich gefährden zu können.

Lewis: «Ich bin bereit!»

Der GP Monaco wird am Sonntag (TV live ab 15 Uhr) eine neue Standortbestimmung bei den Silberpfeilen. Der dreifache Monaco-Sieger Hamilton: «Ich bin bereit!»

Leclerc muss das Rennen als Führender aufgeben
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Box muss ihn trösten:Leclerc muss das Rennen als Führender aufgeben
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