Das zweite Training zum GP Ungarn vor bereits 20'000 Fans brachte im Vergleich zum Morgen keine neuen Erkenntnisse. WM-Leader Max Verstappen (23) und das Mercedes-Duo Bottas und Hamilton dominierten.
Supertrio unerreicht
Auch wenn Ocon, Pérez, Gasly, Alonso oder Vettel an der Türe der drei Glorreichen anklopfte. Aber sie waren chancenlos.
Und bei Alfa-Sauber? Nach dem schwachen Morgen (18. Kubica, 20. Giovinazzi, Motorwechsel) reichte es immerhin zu den Plätzen 14 (Räikkönen) und 19 (Giovinazzi). Die Hinwiler kommen einfach nicht vom Fleck, bleiben eine Wundertüte.
Auch Mercedes rechnete den Crash aus
Thema Nummer 1 blieb natürlich das FIA-Urteil vom Donnerstag. Da kamen die vier gleichen Renn-Kommissäre von Silverstone per Video-Schaltung zum gleichen Schluss wie vor zwölf Tagen: Die 10-Sekunden-Strafe für Hamilton bleibt. Ob diese Gegenattacke nötig war, steht hier nicht zur Debatte. Es giesst einfach nur neues Öl ins seit 13 Tagen lodernde Feuer.
Die Silberpfeile brachten eine neue Rechnung ins Spiel: Mercedes hat anhand der GPS-Daten herausgefunden, dass Max Verstappen in der Copse-Kurve des GP mit 295 km/h in die erste Kurve eingelenkt hat. Das war 1 km/h schneller als in seiner schnellsten Quali-Runde. Mit 100 Kilogramm mehr Sprit an Bord und härteren Reifen. Mercedes: «Max hätte die Kurve nie gekriegt, auch wenn er nicht mit Lewis zusammengestossen wäre.»
Red Bull muss Frust loswerden
Die von Red Bull gross angekündigten «neuen» Beweise über den Crash in der Startrunde entpuppten sich als nicht relevant. Der Antrag auf eine Wiederaufnahme des Falles wurde abgeschmettert!
Bei Mercedes hatte man der Video-Konferenz locker entgegengeblickt. Der Kommentar aus dem Mercedes-Lager über die nachträgliche Aktion des Hauptrivalen: «Lächerlich!» Und bei Red Bull nimmt man den Ärger wohl in die Sommerpause mit.
Damit tut das Umfeld (Horner, Marko und Paps Verstappen) dem fünffachen Saisonsieger keinen Gefallen. Noch führt er mit acht Punkten vor Hamilton – 185:177.
Sir Lewis führt 8:0 …
Der siebenfache Weltmeister hat hier vor den Toren von Budapest bereits achtmal gewonnen, allein viermal in den letzten fünf Rennen.
Und Verstappen? Der holte in Ungarn 2019 seine erste Pole-Position. Und wurde vor zwei Jahren mit 18 Sekunden Rückstand Zweiter – hinter Hamilton…
Red Bull gewann in Budapest nur zweimal – 2010 mit Mark Webber und 2014 mit Daniel Ricciardo. Es war jenes Rennen, wo auf der Berg- und Talfahrt 49 Überholmanöver gezählt wurden.
Also kein Bullen-Sieg für Vettel, der ja auf Red Bull-Renault viermal in Serie Weltmeister wurde (2010 bis 2013). Seine Budapest-Triumphe sparte der Deutsche für Ferrari auf – 2015 und 2017.
Überholen – auch 2021 ein Problem?
2002, als der Brasilianer Rubens Barrichello den Budapest-Walzer im Ferrari für sich entschied, kam es auf der engen, 4,381 m langen Tanzfläche gerade mal zu einem Überholvorgang.
«Unter normalen Umständen und ohne Risiken kannst du in Budapest nicht am Vordermann vorbei», wettern einige Fahrer. Also ist die Pole-Position hier die halbe Miete.
Die Ausnahme lieferte 2006 der Brite Jenson Button auf Honda – der spätere Weltmeister (2009 auf Brawn-Mercedes) startete vor 15 Jahren aus der siebten Reihe!
Tsunoda: Crash – und eine Runde
Zehn Minuten vor dem Ende des ersten Trainings löste Yuki Tsunoda mit dem Alpha Tauri-Honda die einzige rote Flagge des Tages aus.
Am Nachmittag musste der Japaner im Auto sitzend warten. Doch Tsunoda konnte erst in der vorletzten Minute mit einem neuen Getriebe wieder auf die Strecke und wurde mit nur einer gezeiteten Runde seinen letzten Platz noch los – Position 17.
Schumi – ein Fall für Netflix
Für eine kleine Überraschung sorgte am Morgen Mick Schumacher (22) im Haas-Ferrari. Er schmuggelte sich nach 45 Minuten vor Teamkollege Mazepin sowie das Alfa-Sauber-Duo mit Kubica (der Räikkönen ersetzte) und Schlusslicht Giovinazzi (nur neun Runden, Motorwechsel).
Über Micks Vater Michael Schumacher (53), nach dem Skiunfall am 29. Dezember 2013 in Frankreich ein Pflegefall, gibt es am 15. September übrigens auf Netflix eine exklusive Dokumentation. Nachdem das geplante Projekt mit einem Kinofilm offenbar geplatzt ist.
Die Netflix-Show wurde von der Familie begleitet und autorisiert. Da sind wir mal gespannt, ob wir dann vielleicht wissen, wie es dem siebenfachen Champion wirklich geht.
Die Resultate der freien Trainings in Ungarn
Kimi Räikkönen (#7):
Alfa Romeo Racing ORLEN C41 (Chassis 04/Ferrari)
FP1: nicht teilgenommen
FP2: 14. / 1:19.277 (21 Runden)
«Wir konnten in FP2 eine gute Anzahl Runden fahren, aber es braucht noch Arbeit am Set-up. Die Balance ist noch nicht da, wo wir sie wollen. Wir haben aber noch einen ganzen Abend vor uns, es zu verbessern. Wir finden erst heraus, dass wir genug gemacht haben, wenn es zum Qualifying kommt. Hoffentlich können wir einen Platz in Q2 ergattern.»
Antonio Giovinazzi (#99):
Alfa Romeo Racing ORLEN C41 (Chassis 05/Ferrari)
FP1: 20. / 1:21.889 (5 Runden)
FP2: 19. / 1:20.186 (28 Runden)
«Nicht der einfachste Tag für uns, am Nachmittag wars etwas besser. Wegen eines technischen Problems verpassten wir effektiv das ganze FP1. In der zweiten Session konnten wir etwas Boden gut machen. Leider wurde meine schnellste Runde gelöscht, deshalb sieht das Resultat nicht gut aus. Aber wir können zuversichtlich sein: Hoffentlich können wir am Samstag stark sein. Der Kampf für einen Platz in Q2 wird eng sein.»
Robert Kubica (#88):
Alfa Romeo Racing ORLEN C41 (Chassis 04/Ferrari)
FP1: 18. / 1:20.639 (23 Runden)
FP2: nicht teilgenommen
«Ein produktiver Morgen unter schwierigen Bedingungen. Eine Session, in der wir unser Programm durchbringen konnten. Mein Tag im Auto war cool, ich bin glücklich, mit dem was ich geleistet habe: Ich will dem Team immer helfen, Fortschritte zu machen und fühle, dass mein Input eine andere Perspektive gibt zu Kimi und Antonio, die das Auto in jeder Session fahren können. Hoffentlich hilft das dem Team. Ausserhalb des Autos war es nett, einige Fans virtuell zu treffen. Wir spüren viel Support, wir sehen es in unserer Teamzentrale, in der Fan-Zone. Wir wollen eine gute Show liefern!»
Kimi Räikkönen (#7):
Alfa Romeo Racing ORLEN C41 (Chassis 04/Ferrari)
FP1: nicht teilgenommen
FP2: 14. / 1:19.277 (21 Runden)
«Wir konnten in FP2 eine gute Anzahl Runden fahren, aber es braucht noch Arbeit am Set-up. Die Balance ist noch nicht da, wo wir sie wollen. Wir haben aber noch einen ganzen Abend vor uns, es zu verbessern. Wir finden erst heraus, dass wir genug gemacht haben, wenn es zum Qualifying kommt. Hoffentlich können wir einen Platz in Q2 ergattern.»
Antonio Giovinazzi (#99):
Alfa Romeo Racing ORLEN C41 (Chassis 05/Ferrari)
FP1: 20. / 1:21.889 (5 Runden)
FP2: 19. / 1:20.186 (28 Runden)
«Nicht der einfachste Tag für uns, am Nachmittag wars etwas besser. Wegen eines technischen Problems verpassten wir effektiv das ganze FP1. In der zweiten Session konnten wir etwas Boden gut machen. Leider wurde meine schnellste Runde gelöscht, deshalb sieht das Resultat nicht gut aus. Aber wir können zuversichtlich sein: Hoffentlich können wir am Samstag stark sein. Der Kampf für einen Platz in Q2 wird eng sein.»
Robert Kubica (#88):
Alfa Romeo Racing ORLEN C41 (Chassis 04/Ferrari)
FP1: 18. / 1:20.639 (23 Runden)
FP2: nicht teilgenommen
«Ein produktiver Morgen unter schwierigen Bedingungen. Eine Session, in der wir unser Programm durchbringen konnten. Mein Tag im Auto war cool, ich bin glücklich, mit dem was ich geleistet habe: Ich will dem Team immer helfen, Fortschritte zu machen und fühle, dass mein Input eine andere Perspektive gibt zu Kimi und Antonio, die das Auto in jeder Session fahren können. Hoffentlich hilft das dem Team. Ausserhalb des Autos war es nett, einige Fans virtuell zu treffen. Wir spüren viel Support, wir sehen es in unserer Teamzentrale, in der Fan-Zone. Wir wollen eine gute Show liefern!»