Das neue FIA-Reglement mit den Monster-Reifen hat sofort eingeschlagen. Das Ziel, die Teams endlich näher zusammen zu bringen, wurde teilweise schon erreicht. Haas-Ferrari (10 Punkte) und Alfa-Sauber (9) grüssen in der WM-Tabelle hinter Ferrari und Mercedes von den Plätzen drei und vier.
Darauf hätte nach den Tests keiner gewettet. Ja, man hätte ihn für verrückt erklärt.
Mercedes-Kunden rätseln
Aber da sind jetzt auch die vielen Wunden vom für einige Teams brutalen Saisonauftakt. Man muss diese mentalen Verletzungen schnell heilen, denn am Freitag gehts im benachbarten Saudi-Arabien schon weiter.
Alle drei Mercedes-Kundenteams stehen momentan punktelos und ratlos da. Und alle drei (McLaren, Aston Martin und Williams) sehen ihre riesigen Probleme auch in der offensichtlich fehlenden Kraft aus dem Heck.
Ferrari fand die PS im Winter
Da hat Ferrari über den Jahreswechsel seinen PS-Rivalen klar den Tarif erklärt. Fehlten letztes Jahr bei den Roten noch rund 20 bis 30 PS auf Mercedes und Honda, so laufen diese zwei Hersteller mit Renault jetzt (wo die Entwicklung des Turbomotors schon eingefroren ist) der Italo-Kraft im gleichen Ausmasse nach.
Haas und Alfa-Sauber jubeln und danken Maranello bereits mit sehr starken Auftritten.
Mechaniker haben freien Montag
Bei Alfa-Sauber können sich die Mechaniker nach dem goldenen Auftakt übrigens einen freien Montag gönnen.
Sportdirektor Beat Zehnder zu Blick: «Die Ingenieure dagegen müssen vor dem Abflug am Dienstag noch einige Meetings bestreiten.» Oder Stillstand heisst auch in der Formel 1 Rückschritt.
Seit 2014 immer hinten
Noch will im Team niemand klare Ziele formulieren. Aber alle 520 Mitarbeiter in Hinwil sind natürlich jetzt richtig heiss. Man hat genug von den ewigen achten, neunten und zehnten Schlussrängen – wie seit 2014. Ein Jahr zuvor wurden die Zürcher Oberländer WM-Siebter. Man sollte es jetzt als Minimalziel ausgeben.
Zehnder: «Man muss sich das vorstellen. Wir haben nicht nur in den letzten zwei Jahren im Werk stets wie verrückt gearbeitet und den gleichen Aufwand betrieben. Oft für einen 14. Platz im Rennen – und jetzt eben für einen 6. Rang. Eine bessere Motivation als gute Resultate gibt es im Motorsport nicht!»