Sportdirektor Beat Zehnder zu Blick: «Am Dienstag fährt Zhou, am Mittwoch Kubica. Für uns ist Imola der ideale Ort, um Pirelli bei der Entwicklung einige neue Daten übermitteln zu können.»
Teams zahlen 2 Millionen Dollar
Was die Italiener genau testen, bleibt auch den Teams geheim. Pirelli, oft in der Kritik, versucht seine zahlenden Kunden (man spricht von zwei Millionen Dollar pro Jahr) möglichst gut zu bedienen.
Diese Saison taucht aber bei vielen Teams mit den neuen 18-Zoll-Reifen wieder das einst berüchtigte «Graining» auf, wenn sich Gummifetzen lösen.
Der neue Reifenflüsterer
Für Bottas bisher kein Problem. Der Finne war auf dem Medium-Reifen (Gelb) zeitmässig ganz vorne unterwegs, bis sich die führenden Drei fürs Finale den roten Gummi (weich) aufziehen liessen.
Gut, dass Bottas jetzt zum kleinen Kreis der Reifenflüsterer gehört – der Mexikaner Pérez soll ja deren Präsident sein!
«Ich kann wieder lachen!»
Bottas ist übrigens nicht so erstaunt, dass er nach nur vier Rennen mit bereits 24 Punkten WM-Achter ist. Der Finne zu Blick: «Ich hatte seit meinem ersten Besuch in Hinwil ein sehr gutes Gefühl. Ich merkte sofort, dass man alle Hoffnungen in die Zukunft und das neue Auto mit mir in Verbindung bringt. Das stärkt das eigene Vertrauen – und ich konnte mit den Leuten in der Fabrik endlich wieder lachen!»
Die fünf Jahre bei Mercedes sind sicher nicht spurlos am zehnfachen GP-Sieger vorbeigezogen. Aber das ist Schnee von gestern. «Meine Arbeit hier soll ja noch viele Jahre gehen. Ich bin motiviert und spüre den Kampfgeist des Teams. Da ziehen alle am gleichen Strick. Meine 24 Punkte sind eine gute Zwischenbilanz. Aber da kommt noch einiges mehr!»
«Hier wird nicht vom Titel geträumt»
Und Bottas wird die ersten Worte von Teamchef Fred Vasseur sicher nie mehr vergessen: «Wir holen dich nicht zu uns, damit du Weltmeister werden kannst. Diesen Traum hast du fünf Jahre bei Mercedes als Nummer 2 gelebt. Hier bist du der klare Teamleader – und das verpflichtet!»
Imola 2022 hat gezeigt, dass der WM-Neunte von 2021 (mit nur 13 Punkten) jetzt mit Valtteri Bottas und dem gelungenen C42 neue Wege gehen will und kann. Zudem ist Guanyu Zhou (bisher ein Zähler) jederzeit bereit, ebenfalls in die Punkte zu fahren.
Platz 7 ist jetzt Pflicht!
Der fünfte WM-Zwischenrang lässt die Fans in neue Höhen der Hoffnung aufsteigen. Blick hatte vor der Saison den 7. Platz als Hinwiler Ziel genannt – eine sehr realistische Einschätzung!
Und nach Imola haben nur noch zwei der 20 Fahrer keine WM-Punkte: Schumi liegt gegen Magnussen bei Haas-Ferrari 0:15 zurück. Und Latifi kann bei Williams-Mercedes selbst den 0:1 Rückstand gegen Albon kaum wettmachen.