Der Franzose aus der Sauber Academy in Hinwil ist der ungeschliffene Diamant für die Zukunft das Schweizer Teams. Vasseur, der jahrelang das ART-Team leitete: «2022 wäre die Formel 1 ein zu grosser Schritt für Théo gewesen. Deshalb haben wir Zhou engagiert. Aber wir sind froh, dass wir mit Pourchaire eine gute Alternative in der Hinterhand haben.»
Wohin mit Pourchaire?
Wenn sich für 2023 bei Alfa-Sauber noch keine Türe öffnet, könnte man den Formel-2-Star auch ausleihen. Das sagte Sportdirektor Beat Zehnder gegenüber Blick schon in Melbourne. Jetzt schloss er den Franzosen wie ein Vater in seine Arme.
Das gleicht Ausleihverfahren plant ja Alpine mit dem Formel-2-Meister Oscar Piastri (20) aus Australien. Die Formel 1 muss sich um den Nachwuchs wahrlich keine Sorgen machen.
Fitti (75) freute sich für Enkel
Als Pourchaire kurz nach dem Sieg aufs Podest kletterte, standen links und rechts zwei bekannte Namen. Enzo Fittipaldi (21), der Enkel des zweifachen Weltmeisters Emerson (in Imola dabei) und der Walliser Ralph Boschung (24) als Dritter.
Der Einzelkämpfer musste den zweiten Platz wenige Runden vor Schluss an den Brasilianer abgeben, weil Boschung Probleme mit dem Gummi bekam. Aber Ralph macht sich einen immer besseren Namen, auch wenn es für die Formel 1 wohl nie reichen wird.
Früher Reifenwechsel lohnte sich
Was für ein Rennen über 35 Runden, das nicht unerwartet – nach dem fünften Crash – hinter dem Safety Car zu Ende ging. Schon zu Beginn zeiget sich die wilde Meute auf dem 4,9 km langen Kurs kampfhungrig. Und nach neun Runden nutzte das halbe Feld eine Safety Car Phase zum Reifenwechsel.
Das führende Trio Nissany (Williams-Ersatzpilot), Boschung und Pourchaire fand sich nach dem Gummiwechsel plötzlich auf den Positionen 10, 11 und 12. Aber eben mit der Gewissheit, dass alle vor ihnen liegenden Fahrer noch den Reifenstopp machen mussten.
Leader crashte – da lag Théo vorne
In der 21. Von 35 Runden verabschiedete sich der Israeli Nissany als eigentlicher Leader. Pourchaire übernahm vor Boschung die Führung. Mit jedem Reifenstopp der «vorne» liegenden Piloten rückte das Duo Platz um Platz nach vorne. Und immer wieder Crashes (Red Bull verlor beide Junioren Lawson und Hauger), gelbe Flaggen, Safety-Car-Phasen.
Eine Runde vor Schluss – wieder unter Gelb – mussten dann die zwei «Führenden» Drugovich und Sato zum Reifenstopp rein. Und fielen noch weit zurück. Jetzt lagen Pourchaire, Fittipaldi und Boschung wieder richtig vorne…