Nach 60 Minuten bei immerhin 20 Grad Aussentemperatur lagen die zwei alten Rivalen-Teams mit dem neuen Branchenleader Ferrari vorne: Mercedes und Red Bull-Honda.
Bestzeit für Russell vor Pérez, Leclerc, Hamilton, Alonso, Sainz und Verstappen. Bei Alfa-Sauber war nur Zhou (guter Neunter) unterwegs. Bei Bottas konnten die Motorenprobleme nicht gelöst werden.
Crash lüftete Ferrari-Geheimnis
Der Crash von Sainz im zweiten Teil der Qualifikation am Freitag war für Ferrari doppelt peinlich. Als das Wrack vom Kran hochgezogen wurde, konnte ein pfiffiger Fotograf erstmals einen Unterboden fotografieren.
Dieses neue Teil wird von allen Teams wie ein Staatsgeheimnis geschützt. Aber die vielen Kanäle, die in der «Unterwelt» bis zum Diffusor für den nötigen Abtrieb sorgen sollen, werden dauernd geändert – also helfen die zufälligen «Spionageaufnahmen» den Rivalen nicht wirklich weiter.
Ist das Holpern bald vorbei?
Das wahre Problem der Formel 1 ist weiter das «Bouncing», das Aufschlagen der Autos auf dem Asphalt. Darunter leiden (noch) vor allem Mercedes und Aston Martin. Red Bull und McLaren rasen relativ ruhig über die Geraden, ohne dass im Cockpit die Helme der Fahrer wie irre wackeln.
In dieser Beziehung kann relativ schnell mit guten Lösungen gegen das Holpern gerechnet werden, auch wenn man die Autos höher setzt und dadurch etwas Abtrieb verliert. Vor allem Mercedes arbeitet Tag und Nacht an einem Kompromiss.
Hamilton zu ungeduldig
Klar, das Sir Lewis Hamilton deswegen mit seinem Chef Toto Wolff einige hitzige Diskussionen führte. Der Brite, in der WM noch vor Verstappen (!), will 2022 nicht einfach kampflos aufgeben. Und erstmals seit 187 Rennen (Japan 2012) brachte Mercedes jetzt keinen Fahrer in den dritten Quali-Teil.
Vor zehn Jahren starteten Schumi und Rosberg von den Positionen 13 und 15 – in Imola 2022 kamen Russell und Hamilton auf die Startplätze 11 und 13.
Chassis-Wechsel bei Bottas!
Die böse Überraschung im zweiten Training: Ricciardo im McLaren-Mercedes und Bottas im Alfa-Sauber blieben bis zum Ende an den Boxen. Der Australier hatte ein aktuelles Motorenproblem. Bottas wartete vergeblich, dass man dem Freitags-Übel auf die Schliche kam.
Der Finne war im dritten Teil der Qualifikation per Boxenbefehl zum sofortigen Stopp auf der Strecke aufgefordert worden. Offenbar hatte sich der Auspuff vom Motor gelöst – laut Experten ein sehr seltener Zwischenfall.
Hoffentlich können Ricciardo (6.) und Bottas (8.) ihre guten Startplätze für das Sprintrennen um 16.30 Uhr behalten! Zur Not könnte man bei beiden Teams in Rekordzeit ja die Motoren wechseln! Weil im Umfeld des Motores die Probleme nicht gelöst werden konnten, entschied man sich sogar zu einem Chassis-Wechsel. Bottas darf aber trotzdem vom 8. Platz starten.