Jetzt nimmt die Abspeckkur in der Formel 1 schon sehr seltsame Formen an. Kaum hat die FIA zugestimmt, dass das bisherige Mindestgewicht mit dem Fahrer von 795 auf 798 Kilo angehoben wird, schreien einige Teams weiter nach einer Erhöhung. Und zwar um weitere 1000 Gramm.
Klar, ausser Alfa-Sauber haben alle anderen Probleme ihre Diätkur erfolgreich zu gestalten. Vor allem der Red Bull-Honda soll noch über zehn Kilo zu viel auf die Waage bringen. Das macht fast eine Sekunde Zeitverlust aus.
«Fertig mit dem Theater»
Wer es schafft, unter 798 Kilo zu kommen, muss oder darf die fehlenden Kilos mit Ballast hinten oder vorne auffüllen. Was ein weiterer Vorteil ist.
Doch diesmal können die Schwergewichte nicht mehr auf die nötigen Stimmen der Rivalen rechnen. Alfa-Sauber-Chef Frédéric Vasseur: «Jetzt ist endgültig fertig mit dem Theater. Wir geben doch unseren kleinen Vorsprung nicht schon wieder her.»
Auch bei der Budget-Obergrenze wird die FIA von den Topteams bedrängt. Man will diese von 140 Millionen Dollar anheben – weil ja erstmals 23 Rennen stattfinden.
Nun, die Grenze in den Verträgen liegt bei 21 Grossen Preisen. Jetzt fand man einen Kompromiss: Pro Zusatzrennen kann das Budget jetzt mit jeweils 1,2 Millionen Dollar mehr belastet werden!
Der Geheimplan heisst Deutschland
Damit die Formel-1-Besitzer ihr ehrgeiziges Ziel von 23 Rennen überhaupt erreichen, muss der abgesagte GP von Russland am 25. September in Sotschi ersetzt werden.
Katar will als Ersatzort wegen der Fussball-WM im November/Dezember noch etwas Bedenkzeit. Singapur könnte vielleicht ein Doppelrennen austragen (der normale GP war übrigens in zwei Tagen ausverkauft). Und der letzte Geheimplan sieht sogar ein kurzes Comeback vor – in Deutschland.