Nach der grossen Lackierungs-Show der Formel 1 am Dienstag in London gehen jetzt wieder alle zehn Teams ihre eigenen Wege. Wie Ferrari, das am Mittwoch in Italien den neuen Boliden (SF-25) hinter geschlossenen Toren in Fiorano testete. Wie es letzte Woche bereits McLaren und Williams in Silverstone taten.
Hamilton voller Vorfreude
Bei Ferrari hängt der Himmel noch voller Geigen. Sir Lewis Hamilton (40) kann den ersten Testtag in Bahrain am nächsten Mittwoch kaum noch erwarten. «Ich fühle mich wie neugeboren. Ich hätte nie gedacht, dass so ein später Teamwechsel neue Energien freisetzt. Jetzt muss es nur noch losgehen!»
Das 71. Formel-1-Modell aus Maranello unterscheidet sich zu über 80 Prozent vom letztjährigen Auto, auch wenn man das nur in der neuen vorderen Aufhängungsphilosophie (bisher push rod, jetzt pull rod) klar erkennt.
Sponsoren: Lust und Frust
Für viele Ferrari-Fans gewöhnungsbedürftig ist der breite weisse Streifen hinter der Airbox. Man will damit den klaren Hauptsponsor «hp» (Hewlett-Packard) noch mehr ins Rampenlicht stellen. Fast 30 Jahre lang war dies Marlboro – jetzt ist es der amerikanische PC- und Druckerhersteller.
Im Gegensatz dazu hält man bei Mercedes den Chemie-Riesen Ineos (dem immerhin ein Drittel des Teams gehört) jetzt relativ klein auf den Autos und Teamkleidern. Der Grund: Ineos soll einen Schuldenberg von mehreren Milliarden haben.
Wirbel um Hinwiler Sponsor
Auch bei Sauber (das 2024 den vorletzten WM-Rang gegenüber Williams um 13 Punkte verpasste) hat man Probleme mit den Geldgebern. Stake, ein australisches Online-Casino mit dem in Curacao eingetragenen Unternehmen, trat bei der Londoner Formel-1-Show wieder als Hauptsponsor auf.
Man redet da von gegen 50 Millionen Dollar im Jahr. Seltsam, dass bei der Live-Übertragung der Show in Hinwil für die Fans und Mitarbeiter der noch nicht echte C45 mit dem Namen Kick vorgestellt wurde. Die Streaming-Plattform von Stake.
Kleiderwechsel bei Sauber
So werden die Sauber-Mechaniker auch dieses Jahr wieder das Design am Auto von Land zu Land verändern müssen. Genau wie das ganze Team seine Kleider wechseln muss. Stake oder eben Kick.
Die immer strenger werdende FIA sollte solchen verwirrenden Sponsorenspielchen endlich den Riegel vorschieben. Die Alkohol- und Tabakwerbung hat man ja auch rigoros verboten. Bei Glücksspielen und den nationalen Wettbewerbsbedingungen scheint das (noch) niemanden zu stören.