Mick auf den Zitterspuren von Bottas
Schumi: Rettet ihn nur sein Name vor dem Aus?

Mick Schumacher (23). Sein prominenter Name ist Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil die hohen Erwartungen nie verschwinden werden. Segen, weil ihm nur sein Name jetzt vielleicht die letzte Formel-1-Türe offen hält.
Publiziert: 28.09.2022 um 08:36 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2022 um 09:27 Uhr
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Mick Schumacher (rechts) im Gespräch mit Haas-Teamchef Günther Steiner.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Singapur

Seit seinen bisher zwei einzigen Punkte-Rennen (8. in Silverstone und 6. in Spielberg) hofft Mick (machte vorher zu viele Crashes) mit seinem Umfeld, den Fans und den deutschen Medien, dass er für 2023 endlich einen Vertrag bekommt.

Harte Kritik gegen Steiner

Doch Günther Steiner (57), seit dem Haas-Einstieg 2016 Teamchef, lässt den Deutschen zappeln, fordert mehr Punkte. Zudem regt sich der Südtiroler tierisch auf, dass ihm Sky TV und einige Zeitungen dauernd Vorwürfe machen. Hier sollte vor laufender Kamera (auch von Micks Onkel Ralf) cleverer agiert werden!

Dieses Spielchen von Steiner erinnert irgendwie an Valtteri Bottas (33). Der Finne musste jedes Jahr bei Mercedes um einen neuen Vertrag zittern und kämpfen. Chef Toto Wolff wollte neben Hamilton einfach einen schnellen und motivierten Mann. Auch er forderte von Bottas Top-Resultate – und «belohnte» ihn dann im Winter jeweils mit einer Vertragsverlängerung.

«Jetzt lache ich wieder»

Bottas: «Das hat mich zermürbt, den Schlaf geraubt. Es waren keine guten Zeiten.» Die Nervenschlacht fand im letzten Sommer ein Ende, das Bottas nicht überraschte: Mercedes holte endlich seinen an Williams ausgeliehenen Star der Zukunft, George Russell (24), ins Werks-Boot.

Und der zehnfache GP-Sieger wechselte nach Hinwil zu Alfa-Sauber. «Ich bin Vasseur dankbar, dass er mir sofort einen langjährigen Vertrag angeboten hat. Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen und sehr oft lachen. Das tut gut!»

Williams-Chef lobt Mick

Wie endet für Schumi das Wartespiel nach zwei Haas-Jahren? Es sind auf dem Papier nur noch zwei Plätze offen. Bei Williams-Mercedes und Haas-Ferrari. Mick schon vor Wochen: «Ich rede mit allen, bei denen noch eine Türe offen ist!»

Williams-Teamchef Jost Capito ist ein Bewunderer von Mick («sehr schnell und anständig»). Ob das hilft? Kaum, wenn man dort Ersatzpilot Nyck de Vries (9. in Monza) bekommen könnte. Doch der steht auch bei Alpha-Tauri-Honda als Gasly-Nachfolger (darf wohl zu Alpine) ganz oben auf der Liste.

Hat Steiner den Mut?

Bleibt Haas-Ferrari, wo die Italiener offenbar keine Fahrerwünsche mehr anbringen dürfen! Frage: Hat Steiner wirklich den Mut, Schumi aus der Formel 1 zu drängen und als böser Mann dazustehen?

Und wie sagte der selbstbewusste Mick einst vor seinem Einstieg in den GP-Zirkus: «Ich scheitere nicht!» Vielleicht rettet ihn jetzt sein Name vor dem Aus.

Kommenden Sonntag geht Schumi im Haas wieder auf Punktejagd. Dann steigt der GP in Singapur (14 Uhr MEZ).

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