Sollte der WM-Vierte beim Contract Recognition Board (CRB) in Genf Recht bekommen, droht Piastri sogar ein Jahr Pause! Denn Alpine will den Formel-2-Meister 2021 aus logischen Gründen nicht mehr zurück.
Es begann 1991 mit Schumi
Der Fall wird also bei der unabhängigen Schiedsstelle für Vertragsstreitigkeiten in der Formel 1 behandelt. In einem permanenten Notariatsbüro fällen drei Anwälten aus drei Nationen das Urteil. Das CRB ist seit 1992 im Formel-1-Gesetz verankert.
Denn ein Jahr zuvor gab es einen heiklen Fall. Das Jordan-Team hatte damals in Spa Michael Schumacher zum ersten Cockpit verholfen. Der 7. Startplatz schockte 1991 die GP-Welt.
Und obwohl der Deutsche mit den Briten eine gegenseitige Abmachung für mehrere Rennen hatte, startete Schumi schon beim nächsten Rennen in Monza für Benetton. Mit dem schlauen Teamchef-Fuchs Flavio Briatore.
Das heisse Rennen in Genf
Seither müssen Fahrerverträge und sonstige Abmachungen in Genf hinterlegt werden! Und da wird der Fall Piastri interessant. Er soll schon vor einem Monat (!) bei McLaren-Mercedes unterschrieben haben. Natürlich ohne sein Förderteam Alpine informiert zu haben.
Alpine-Chef Otmar Szafenauer (57): «Dass uns Alonso verlassen hat, das kann ich noch verstehen, bei Piastri aber nicht!» Und da führen die Spuren wieder zu McLaren – aber diesmal nach Amerika.
McLaren wildert auch in den USA
Das zweitälteste Formel-1-Team nach Ferrari besitzt auch in der Indycar-Serie einen Rennstall. Und dort soll 2023 der spanische Superstar Alex Palou (25) fahren. Also der amtierende Meister der amerikanischen Formel 1.
Aber vertraglich ist Palou noch ein Jahr an das traditionelle Ganassi-Team gebunden. Als diese Truppe für 2023 Palou als Fahrer bestätigte, sagte dieser kurz darauf: «Ich fahre woanders!» Und wo? Er unterschrieb bei McLaren.
Auch Meister Palou vor Gericht
Das geschah praktisch am gleichen Tag als Piastri in Europa bei Alpine die öffentliche Rebellion startete. Jetzt bemüht Ganassi ebenfalls die Gerichte. Auch Palou könnte ein Jahr Sperre drohen.
Aber am Ende werden, wie meistens im grossen Motorsport, die Millionen von einer Kasse in die andere springen. Denn gesperrte Stars nützen beiden Parteien nichts.
Fazit: Das Gesicht haben in beiden Transfer-Fällen schon fast alle verloren!