Ausnahmsweise wurde der bisherige Trend bei den Hinwilern im Bezug auf die Rangliste der Schande in Las Vegas auf den Kopf gestellt. Zhou schockte wohl auch sich selbst mit einem 13. Startplatz. Bisher hatte der Chinese nur in Barcelona (15.) und in Silverstone (14.) den Abschied im ersten Teil der Qualifikation verhindern können.
Von den 33 Plätzen der Schande gehen 19 auf das Konto von Zhou und 14 kassierte Bottas. Beide sagen das gleiche: «Wir wollen die letzten drei Rennen in diesem Team noch geniessen.»
Die 22. Qualifikation des Jahres brachte Russell (Mercedes) die vierte Poleposition – und Sainz, der Ferrari in zwei Wochen verlassen muss, steht neben ihm.
Ist Alpine-Briatore ein Zauberer?
Die Sensation: Pierre Gasly holte im Alpine den dritten Startplatz – drei Wochen, nachdem der Franzose mit Teamkollege Ocon im Regen von São Paulo als Dritter aufs Podest gestiegen ist. Vorher war kein Alpine-Pilot 2024 unter die ersten acht gekommen.
Die Frage: Ist Berater Flavio Briatore (74) wirklich ein Zauberer? Der Italiener will, dass in seinen Werken bald nur noch 850 der 1150 Angestellten dabei sind. «Wir müssen abspecken, und als Beispiel gilt Haas, das mit nicht einmal 300 Mitarbeitern sensationelle Arbeit abliefert.»
Verstappen bricht Schumacher-Rekord
Die Frage nach dem Weltmeister könnten heute die Teams von Mercedes und Ferrari positiv für WM-Leader Verstappen beantworten. Der Holländer startet im Red Bull neben seinem einzigen Rivalen, Norris, in der dritten Reihe. Und der Brite muss unbedingt vor Super-Max ins Ziel kommen. Sonst ist die WM-Krone schon in der Spielhölle weg. Und Katar sowie Abu Dhabi würden zu Kehrausrennen im Zirkus.
Verstappen hat jetzt mit über 900 Tagen als WM-Leader in Serie den Rekord von Michael Schumacher (896 Tage) gebrochen. Doch Ferrari hält mit 81 Punkterennen in Folge (GP Deutschland 2010 bis Singapur 2014) weiter den Rekord – Red Bull hat jetzt 64 Mal immer gepunktet.
Ersatzteil-Probleme bei Williams
Zwei Piloten kommen nicht aus dem Tief heraus: Pérez stolperte als 16. schon nach 18 Minuten in der Qualifikation. Die 8 Punkte aus den letzten 5 Grossen Preisen untermauern beim Mexikaner diese Negativspirale.
Die hat jetzt auch einen seiner möglichen Nachfolger erwischt: Franco Colapinto (21) zerstörte am Samstag wieder einen Williams. Bereits in Brasilien hat der hochgelobte Argentinier gleich zwei der blauen Boliden zu Schrott umgewandelt. Ja, der Druck wird grösser. Ob ihn Red Bull und Alpine noch auf ihrer Rechnung haben? Und Williams gibt zu: «Wir haben keine Ersatzteile mehr.»